Wir haben es wieder vermehrt selber in der Hand

Der Schweizerische Arbeitgeberverband hat in der Corona-Krise die Lockerungsschritte des Bundesrates von Anfang an unterstützt. Auch die Milliardenkredite für die Kurzarbeit und die Sicherstellung der Liquidität sind wichtig, bewahren sie doch die krisengebeutelte Wirtschaft vor noch schlimmeren Szenarien. Trotzdem dürfen wir den durch die Krise verstärkten Strukturwandel nicht aufhalten, sondern müssen ihn geschickt begleiten.

Nachdem die rigorosen Massnahmen der ersten Phase wirken und die Schweiz kaum noch neue Ansteckungen registriert, müssen die Unternehmen wieder rasch auf die Beine kommen. Mit den jetzt eingeleiteten Lockerungen haben wir eine Rückkehr zur Normalität wieder vermehrt selber in der Hand, die Verantwortung und Eigeninitiative der Branchen und Unternehmen rücken in den Vordergrund. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Schutzkonzepte. Sie sind von den Branchen zusammen mit dem Bundesamt für Gesundheit und dem Staatssekretariat für Wirtschaft erarbeitet worden. Die Arbeitgeber sind nun für die Umsetzung in der Pflicht.

Zudem braucht die Wirtschaft den nötigen Spielraum und gute Rahmenbedingungen. Es gilt dort anzusetzen, wo dies für die wirtschaftliche Wiederbelebung und Wettbewerbsfähigkeit wichtig ist. Staatlich verordnete Konjunkturprogramme nützen dabei genauso wenig wie kurzsichtige Eingriffe in Lohnstrukturen. Sorge tragen müssen wir hingegen den Jugendlichen, deren Einstieg ins Arbeitsleben wegen der Corona-Krise stark erschwert wird. So hat der Schweizerische Arbeitgeberverband im Rahmen einer nationalen Taskforce erwirkt, dass die Einstellung von Lernenden auch in der Krise prioritär bleibt. Er hat sich auch dafür eingesetzt, dass 75’000 Jugendliche diesen Sommer ihre Lehre ordnungsgemäss beenden können und somit fit für den Arbeitsmarkt sind.

Für die Exportnation Schweiz ist ausserdem die uneingeschränkte Öffnung der Grenzen von vitalem Interesse. Die Reisefreiheit mit allen Schengen-Staaten bis spätestens am 6. Juli ist ein immens wichtiger Schritt für unser Land. Der grenzüberschreitende Personenverkehr führt Menschen zusammen, erleichtert die Völkerverständigung, fördert den Handel zwischen den Ländern und damit den Wohlstand für alle.

Die Kolumne von Valentin Vogt ist in der «Zürichsee-Zeitung» erschienen.