Trotz angenommener Reform: Weiterhin schwierige Bedingungen für die AHV

15. Februar 2023 News

Compenswiss schliesst 2022 mit einem negativen Anlageergebnis ab. Wie der Ausgleichsfonds der AHV/IV/EO in seiner Medienmitteilung schreibt, sei diese Performance mit den geopolitischen Spannungen, wirtschaftlichen Unsicherheiten und der hohen Volatilität der Finanzmärkte im vergangenen Jahr zu erklären. Dass die Finanzierung der AHV langfristig nicht durch Anlagerenditen gesichert ist, wird durch dieses negative Anlageergebnis ein weiteres Mal unterstrichen.

Das vergangene Jahr war geprägt durch geopolitische Spannungen, wirtschaftliche Unsicherheiten und volatile Finanzmärkte. Insbesondere aufgrund des Krieges in der Ukraine, aber auch durch die Inflation und steigende Zinssätze. Auf den Finanzmärkten führten diese Krisen und Unsicherheiten zu hoher Volatilität und stark fallenden Anleihen- und Aktienmärkten – und dies belastete in der Folge auch die Anlagen von compenswiss. Wie der Anlagefonds der AHV/IV/EO in seiner Medienmitteilung schreibt, schliesst er in diesem schwierigen Umfeld deshalb mit einer negativen Performance ab. Das Anlageergebnis beträgt minus 12,85 Prozent. Die durchschnittliche Nettorendite über die letzten zehn Jahre bleibt jedoch mit 2,4 Prozent positiv. Per Ende 2022 ging das verwaltete Vermögen etwas zurück auf insgesamt 37’282 Millionen Franken (Vorjahr: 40’882 Millionen Franken). Besonders ist dazu zu erwähnen, dass die Einnahmen aus Beiträgen (der Versicherten, der Arbeitgeber, der Selbständigerwerbenden und des Bundes) die Ausgaben deckten. Damit sei es laut dem Anlagefonds möglich gewesen, Renten und andere Leistungen auszuzahlen, ohne Vermögenswerte aus dem Portfolio verkaufen zu müssen.

Dennoch zeigen die Ergebnisse von compenswiss einmal mehr auf, dass sich die finanzielle Situation der ersten Säule zusehends verschlechtert. Einnahmen durch Anlagerenditen sind volatil und deshalb in der Langfristplanung der AHV nicht verlässlich anrechenbar. Die Annahme der Reform AHV 21 im September 2022, die eine schrittweise Erhöhung des Referenzalters von Frauen auf 65 Jahre und eine Erhöhung der Mehrwertsteuern um 0,4 Prozent vorsieht, ebnet den Weg zu einer kurzfristen Stabilisierung der ersten Säule. Wie die AHV aber nachhaltig gesichert werden kann, bleibt offen. Deshalb ist klar, dass weitere Reformen mit ausgaben- und einnahmenseitigen Massnahmen folgen müssen.