Gesetzlicher Vaterschaftsurlaub ersetzt GAV-Lösungen und betriebliche Regelungen

23. Oktober 2020 Medienmitteilungen

Viele Unternehmen und Branchen kannten bereits einen Vaterschaftsurlaub. Diese vertraglichen Regelungen werden auf Anfang 2021 durch den in vielen Fällen weitergehenden gesetzlichen Vaterschaftsurlaub ersetzt. Bisherige sozialpartnerschaftliche Absprachen werden damit obsolet. Forderungen nach weitergehenden bezahlten Urlaubstagen sind mitten in der gegenwärtigen Wirtschaftskrise nach Ansicht der Arbeitgeber realitätsfremd.

Väter von neugeborenen Kindern können den zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub ab dem 1. Januar 2021 beziehen, nachdem der Bundesrat die dafür notwendigen Anpassungen verabschiedet hat. Die Vereinbarung solch bezahlter Absenzen ist eine traditionelle Domäne der Schweizer Sozialpartnerschaft. Der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV) hat deshalb bereits in der Vernehmlassung zu diesem Gesetz den Eingriff in diese bewährte Kompetenz kritisiert.

Mit dem auf Anfang 2021 in Kraft gesetzten weitergehenden hoheitlichen Eingriff werden bereits bestehende Regelungen zum Vaterschaftsurlaub in GAV und in Betrieben ersetzt. Mit anderen Worten: Jedes Unternehmen muss den Vaterschaftsurlaub von Gesetzes wegen umsetzen. Selbstverständlich liegt es im Ermessen der Arbeitgeber, über das gesetzliche Mindestmass hinausgehende Regelungen einzuführen. Allerdings sind solch weitergehende Lösungen für viele Unternehmen und ganze Branchen, die im Strudel der Corona-Pandemie um Arbeitsplätze und ihr Überleben kämpfen, illusorisch.

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