Der Nationalrat hat fast einstimmig und gegen die Empfehlung des Bundesrats eine Motion angenommen, welche die Berufsweltmeisterschaften im Jahr 2023 in die Schweiz holen will. Der Entscheid der grossen Kammer ist Ausdruck einer gewissen Enttäuschung über den Bundesrat, der noch im letzten Jahr – aus finanziellen Überlegungen – von einer Kandidatur für das Jahr 2021 in Basel abgesehen hat. Das Engagement des Bundes hätte sich auf rund 30 Millionen Franken belaufen. Fast zeitgleich hat der Bundesrat jedoch Beiträge an die Olympischen Winterspiele «Sion 2026» in der Höhe von knapp einer Milliarde Franken bewilligt. Die Motion geht nun an den Ständerat als Zweitrat.
Berufswettbewerbe sind beste Werbung für das Schweizerische Berufsbildungssystem. Eine kluge und nachhaltige Nutzung der Berufswettbewerbe als Schaufenster für die Berufsbildung setzt allerdings ein Konzept voraus, das gleichzeitig die Teilnahme des Swiss Skills Team an internationalen Wettbewerben, die Durchführung von nationalen Berufsmeisterschaften (Beispiel Bern 2018) und von internationalen Berufswettbewerben in der Schweiz gewährleistet sowie die vorrangigsten Ziele wie Nachwuchsarbeit, Talentförderung und internationale Vermarktung effektiv unter einen Hut bringt. Diese konzeptionelle Arbeit muss in der Stiftung Swiss Skills und in Zusammenarbeit mit dem Bund und den engagieren Branchenverbänden vorangetrieben werden. Ein parlamentarischer Prüfauftrag wäre hierbei wohl zielführender als der enge Rahmen einer Motion.