Massnahmen zur Stärkung der höheren Berufsbildung

15. November 2022 News

Am jährlichen nationalen Spitzentreffen der Berufsbildung, zu dem Bundesrat Guy Parmelin Vertreterinnen und Vertreter von Bund, Kantonen und der Sozialpartner einlud, wurde unter anderem ein Massnahmenpaket zur besseren Positionierung der Höheren Fachschulen verabschiedet. Die Arbeitgeber unterstützen dieses und begrüssen, dass damit die gesamte höhere Berufsbildung gestärkt werden soll.

Das jährliche Spitzentreffen der Verbundpartner der Bildung unter Vorsitz des Vorstehers des Wirtschafts-, Bildungs und Forschungsdepartements wartete mit einer befrachteten Agenda auf. Die wichtigsten Entscheide wurden in den Bereichen der höheren Berufsbildung, der Initiative Berufsbildung 2030 sowie den Berufsabschlüssen für Erwachsene gefällt.

Die Teilnehmenden des Spitzentreffens nahmen den Bericht über die Arbeiten im Rahmen des Projekts «Positionierung Höhere Fachschulen» des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) zur Kenntnis und hiessen ein Massnahmenpaket gut. Die Akteure sind sich einig, dass die höheren Fachschulen (HF) als Teil der höheren Berufsbildung (HBB) weiterhin auch Berufsleuten ohne Maturität eine Qualifizierung mit einem Abschluss auf Tertiärstufe ermöglichen und die Wirtschaft mit spezialisierten Fach- und Führungskräften versorgen soll. Ihre praxisorientierte Ausrichtung und die Abstimmung auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarkts sind auch künftig wesentliche Eigenschaften der HF. Das Massnahmenpaket sieht unter anderem einen Bezeichnungsschutz der Institution «Höhere Fachschule HF» mit anerkanntem Lehrgang vor. Weitere Massnahmen sind die Prüfung des Titels «Professional Bachelor» und eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Akteuren der höheren Berufsbildung und jenen der Hochschulen. Das SBFI wird die Massnahmen nun zügig zusammen mit den Verbundpartnern weiterführen.

Der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV) unterstützt diese Massnahmen und deren möglichst rasche Umsetzung. Am Treffen unterstrich SAV-Präsident Valentin Vogt, dass zur Stärkung der höheren Berufsbildung alle Abschlüsse, nicht nur jene der HF, berücksichtigt werden müssen. Die verabschiedeten Massnahmen sollen insbesondere zur einer besseren Anerkennung der höheren Berufsbildung insgesamt und zur Stärkung ihrer Bildungsgänge, unter anderem gegenüber den CAS/DAS/MAS-Bildungsgängen, dienen. Diese non-formalen Abschlüsse geniessen mittlerweile einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert.

Ein weiteres Traktandum des Spitzentreffens war der aktuelle Stand der Initiative «Berufsbildung 2030». Im laufenden Jahr wurden einige Fortschritte in den Projektarbeiten erzielt. Im nächsten Jahr wird ein Hauptaugenmerk auf die weiterlaufenden Arbeiten zur Optimierung des Berufsentwicklungsprozesses sowie der überbetrieblichen Kurse und der Finanzierung der Qualifikationsverfahren gelegt. Der SAV fordert insbesondere, dass im Berufsentwicklungsprozess die Entscheidungswege im Falle von Differenzen unter den Verbundpartnern geklärt und deutlich vereinfacht werden. Um die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe aufrechtzuerhalten ist es essenziell, dass sich die Berufe entlang der Anforderungen der Wirtschaft weiterentwickeln. Die Organisationen der Arbeitswelt müssen die Betriebe im Berufsentwicklungsprozess eng einbeziehen und in ihrer Rolle gestärkt werden.

Ein weiteres Thema am diesjährigen Spitzentreffen war der Berufsabschluss für Erwachsene: Indem sie möglichst einfach einen Berufsabschluss erlangen können, sollen sie besser vor Arbeitslosigkeit geschützt sein. Die verbundpartnerschaftlich erarbeiteten Massnahmen sollen dabei einen verbesserten Zugang zu Bildungsangeboten und Qualifikationsverfahren schaffen. Der SAV begrüsst auch dieses Commitment und setzt sich in seiner Rolle weiterhin für die Förderung der Berufsabschlüsse für Erwachsene ein. Hier sind ebenfalls alle Akteure gefragt und es gilt, insbesondere von den Erfahrungen aus den Branchen zu lernen.