In der aktuellen Publikation des Bundesamts für Statistik zur dualen beruflichen Grundbildung wurde die Ausbildung von 53’400 Personen, die im Sommer 2018 ihre Lehre begannen, untersucht. 24 Prozent der Lehrverträge wurden durch die Lernenden oder den Betrieb vorzeitig aufgelöst – die grosse Mehrheit der betroffenen Personen (79 Prozent) konnten aber rasch einen neuen Lehrvertrag unterzeichnen. Grund für die Auflösungen sind gemäss Bericht vor allem Berufs- oder Lehrbetriebswechsel. Als Berufswechsel werden aber auch Änderungen von Ausbildungsniveaus innerhalb desselben Betriebs, etwa von einem Eidgenössischen Berufsattest (EBA) zu einem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) oder umgekehrt, statistisch auch als Auflösung gezählt.
Die publizierten Zahlen sagen über die Gründe nur wenig aus, diese werden jeweils nachgelagert durch die Kantone in Erfahrung gebracht und im Folgesommer kommuniziert. Seitens der Branchen und Betriebe werden bereits Massnahmen ergriffen, um die Lehrvertragsauflösungen auf ein Minimum zu bringen. Alle Akteure profitieren davon, wenn der Berufswahlprozess und die Lehrstellenfindung optimal laufen und nicht Folgerekrutierungen und Umplatzierungen stattfinden müssen.
Weiter zeigt der Bericht, dass 89 Prozent der Lernenden, die eine Lehre im Sommer 2017 begannen, ihre Lehre auch beendeten und fünfeinhalb Jahre später über einen Lehrabschluss verfügen. Nur gerade 1 Prozent hat das Qualifikationsverfahren (QV) nicht bestanden; 3 Prozent befinden sich nach wie vor in einer Berufsbildung und 6 Prozent haben das System der Berufsbildung verlassen – ein Teil davon auch für eine Ausbildung in einem anderen Bereich der Sekundarstufe II.
Nach wie vor entscheidet sich die Mehrheit der Jugendlichen nach der obligatorischen Schulzeit für eine Berufslehre – dies ist erfreulich und wichtig für den Wirtschaftsstandort Schweiz. Die heute publizierten Zahlen des BFS zeigen, dass die grosse Mehrheit von ihnen diese berufliche Grundbildung auch erfolgreich abschliessen.