Die Studie, welche die Stromversorgungssicherheit im Winter 2022/23 für die Schweiz untersucht, wurde im Auftrag des Bundesamts für Energie und in Begleitung der Elektrizitätskommission (ElCom) und des Bundesamts für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) erstellt.
In der dem Bundesrat vorgelegten Studie wurden verschiedene Szenarien für die Verfügbarkeiten von Gas und Kernkraftwerken untersucht und simuliert. Es wurden auch Kombinationen von meteorologischen Bedingungen und Kraftwerksausfällen durchgespielt und die Wahrscheinlichkeit von Engpässen berechnet. Von den geprüften vier Szenarien hätte nur das – als sehr unwahrscheinlich eingestufte – «Extremszenario» erhebliche Auswirkungen auf die Schweiz: Aufgrund von diesem würde im Winter durchschnittlich eine Strommenge von knapp sechs typischen Wintertagesverbräuchen fehlen.
Der Bundesrat nahm die Resultate der Studie und die darin enthaltenen Szenarien zur Kenntnis. Das abschliessende Fazit sagt aus, dass die Stromversorgungssicherheit der Schweiz im Winter 2022/23 zwar nicht gravierend gefährdet, Versorgungsengpässe allerdings nicht ausgeschlossen werden können. Ebenfalls geht aus der Studie hervor, dass die vom Bundesrat beschlossenen Massnahmen einen signifikanten Beitrag zur Energieversorgung im Winter leisten. Zu diesen Massnahmen gehören die Wintersparkampagne sowie die Gründung der Energiespar-Alliance. Auch die Arbeitgeber tragen ihren Teil dazu bei und sind Gründungsmitglied der Kampagne und der Alliance.
Gleichzeitig prüfte der Bundesrat insgesamt 13 verschiedene Unterstützungsmassnahmen für Unternehmen und Privathaushalte im Zusammenhang mit den hohen Energiepreisen und der Inflation. Unter anderem wurden Varianten für eine Rückkehr vom freien Strommarkt in die Grundversorgung diskutiert. Dabei kommt der Bundesrat zum Schluss, dass weder die Wirtschaftslage noch die Inflation eine Intervention des Bundes rechtfertigen und es für den Winter 2022/23 keinen Bedarf für solche Unterstützungsmassnahmen gibt.
Der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV) nimmt die Resultate der Studie mit einer gewissen Erleichterung zur Kenntnis wie auch die Hinweise darauf, dass die Sparmassnahmen von Wirtschaft und Gesellschaft einen wichtigen Beitrag leisten. Er erachtet es ebenfalls als wichtig, dass der Bundesrat die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen weiter beobachtet und im Falle einer drohenden schweren Rezession Handlungsoptionen aufzeigt. Transparenz und frühzeitiger Einbezug sind für die Arbeitgeber zentral, um die Unternehmen weiterhin informieren, sensibilisieren und bei der Umsetzung der Massnahmen unterstützen zu können.