«Jetzt müssen die Aufräumarbeiten beginnen»

29. Juni 2021 Medienmitteilungen

Der traditionelle Jahresanlass des Schweizerischen Arbeitgeberverbands stand im Zeichen der Corona-Krise. In Anwesenheit von Bundesrätin Karin Keller-Sutter beschrieb Arbeitgeber-Präsident Valentin Vogt die zahlreichen anstehenden Aufräumarbeiten in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wegen der Krise dürfen Reformen nicht weiter verschleppt werden. Um voranzukommen, braucht es gemäss der Bundesrätin vor allem Vertrauen durch handfeste Resultate.

Am ARBEITGEBERTAG 2021 gab der Präsident des Schweizerischen Arbeitgeberverbands (SAV), Valentin Vogt, seiner Zuversicht Ausdruck, dass wir am Anfang des Endes der Corona-Krise stehen. Jetzt müssen die Aufräumarbeiten beginnen und die Lehren für die Zukunft gezogen werden. Dazu gehört gemäss dem Arbeitgeber-Präsidenten eine schonungslose Aufarbeitung der Krise, um das Vertrauen in die Institutionen wieder zu stärken. Sonst droht eine Entfremdung namentlich der aktiven, leistungsstarken Mittelschicht von der Politik. Ein Scherbenhaufen ist zudem in der Europapolitik zu kitten. Vogt appellierte an die am Jahresanlass anwesende Bundesrätin Karin Keller-Sutter, dass die Landesregierung eine Eskalation mit der EU unter allen Umständen vermeiden muss. Die Bundesrätin erwiderte in ihrer Rede, dass der neue gemeinsame Nenner im Verhältnis mit der EU von unten nach oben gefunden werden muss. Um das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen, setzt die EJPD-Vorsteherin auch auf die Arbeitgeber als verlässliche Partner, die konstruktive Lösungen mittragen.

Zur Krisenbewältigung muss der Bundesrat ausserdem die Unternehmen von Regulierungskosten entlasten und beim Schuldenabbau vorwärts machen. Für den Dachverband dringlich ist eine nachhaltige Sanierung in der Altersvorsorge. Dabei ist für die erste Säule unabdingbar, nach Abschluss der jetzigen Mini-Reform das Rentenalter gegen Ende dieses Jahrzehnts über 65 anzuheben. Kontraproduktiv ist hingegen die «Initiative für eine 13. AHV-Rente». Mit einem solchen Leistungsausbau würde das Finanzierungsloch bei der AHV zusätzlich verschärft statt die bestehenden Renten gesichert. Für die zweite Säule unterstützt der SAV nach zähem Ringen mit den Sozialpartnern eine Kompromisslösung, der nun auch die zuständige Kommission des Nationalrats die Mehrheitsfähigkeit attestiert.

Gastreferentin Karin Frick beantwortete aus ihrer Sicht die Frage «Corona – wie weiter nach der Krise?», unter dessen Motto der SAV den Jahresanlass stellte. Eine der Thesen der Trendforscherin ist, dass die Menschen unabhängiger von Zeit und Ort, aber tendenziell abhängiger von intelligenten Maschinen werden, welche die Arbeit koordinieren.

Frisch von der Druckerpresse: Der Jahresbericht 2020

Das Jahr 2020 wird auch für den Schweizerischen Arbeitgeberverband in die Annalen eingehen. Seit dem ersten Lockdown war der nationale Dachverband als Sozialpartner für den Bundesrat direkter Ansprechpartner zur Bewältigung der Pandemie. Dabei war das oberste Prinzip der Arbeitgeber, ein Gleichgewicht zwischen Gesundheit in der Bevölkerung und Stabilität in der Wirtschaft zu finden. Mit Zahlen, Fakten, Analysen und Hintergründen bietet der Jahresbericht 2020 Einblicke in ein herausforderndes Jahr und die wichtigsten Dossiers der Arbeitgeber.

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