Ausländische Arbeitskräfte als wichtiger Baustein für Wohlstand und Arbeitsplätze

7. Juli 2022 News

Mit dem Abflachen der Corona-Pandemie erholte sich die Wirtschaft rasant: Das BIP wuchs und der Arbeitsmarkt entspannte sich. Im Gegenzug haben nun so viele Unternehmen wie noch nie Mühe, die für den Aufschwung benötigten Fachkräfte zu finden.

Nachdem die Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 zu einem massiven Einbruch der Wertschöpfung und einem Anstieg von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit geführt hatte, stand das Jahr 2021 mehrheitlich im Zeichen der Erholung. Das BIP wuchs gegenüber dem Vorjahr um 3,7 Prozent und auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt entspannte sich. So reduzierte sich die Arbeitslosenquote im Jahresverlauf 2021 deutlich und fiel im Frühjahr 2022 wieder unter das Vorkrisenniveau. Das besagt der aktuelle «Bericht des Observatoriums zum Freizügigkeitsabkommen Schweiz – EU» des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco).

Die Unsicherheit über den Verlauf der Pandemie und die zwischenzeitlich erschwerten Reisebedingungen schlugen sich auch in den Wanderungsbewegungen nieder. Laut den aktuellen Zahlen ging 2020 die Einwanderung aus dem EU/Efta-Raum vor allem bei Kurzaufenthalter deutlich zurück. Dieser Effekt wurde allerdings gedämpft durch eine ebenfalls verminderte Auswanderung sowohl von Ausländern wie auch von Schweizern. Die Krise hat demnach die Mobilität in beide Richtungen gebremst. Im Zuge der wirtschaftlichen Erholung im Jahr 2021 nahm die Einwanderung aus der EU/Efta in den Arbeitsmarkt aufgrund der stärkeren Arbeitskräftenachfrage wieder zu; die Auswanderung von EU/Efta-Staatsbürger blieb jedoch weiterhin tief. Für das Jahr 2021 resultierte damit gegenüber dem EU/Efta-Raum (unter Berücksichtigung der ständigen und nicht ständigen ausländischen Wohnbevölkerung) ein Wanderungssaldo von 35’900 Personen, im Vergleich zu 29’500 im Jahr zuvor.

Wie der Direktor des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes (SAV), Roland A. Müller, anlässlich der Medienkonferenz ausführte, vermeldeten aussergewöhnlich viele Unternehmen Probleme bei der Rekrutierung von Arbeitskräften – auch in Branchen, die in der Vergangenheit grösstenteils von diesem Problem verschont blieben. Um diesen Arbeitskräftemangel zu entschärfen, kommt neben der verstärkten Ausschöpfung des inländischen Arbeitskräftepotenzials der Zuwanderung aus EU/EFTA- und Drittstaaten eine zentrale Bedeutung zu. Die Analyse des Seco zur Zuwanderung in den letzten Jahren zeigt, dass diese zielgerichtet, arbeitsmarktorientiert und komplementär zur inländischen Erwerbsbevölkerung erfolgte, bekräftigt Müller.