Verkürzung der Arbeitszeit: Parlament zeigt erneut klare Kante

14. September 2023 News

Der Nationalrat hat sich erneut klar gegen eine Verkürzung der Arbeitszeiten ausgesprochen. Die Arbeitgeber begrüssen diesen Entscheid, wäre die Wirtschaft mit einer Annahme doch massiv unter Druck gesetzt worden. Die immer wiederkehrenden Forderungen nach einer Arbeitszeitverkürzung dürften mit diesem Entscheid erst einmal vom Tisch sein.

Einmal mehr durfte der Nationalrat anlässlich der Herbstsession über die Verkürzung der Arbeitszeiten beraten. Dies, nachdem das Parlament bereits in der Sommersession zwei inhaltlich identische Geschäfte deutlich abgelehnt hatte. Mit den Motionen 21.4642 und 21.4644 wagte die Ratslinke Angriff Nummer drei und vier auf die Arbeitszeit. Nicht nur die eingereichten Texte waren eins zu eins die gleichen wie in der Sommersession – auch der Nationalrat gab dem Vorhaben eine ebenso deutliche Abfuhr wie vor wenigen Monaten.

Angesichts des akuten Arbeitskräftemangels haben bereits heute viele Unternehmen Mühe, die benötigten Arbeitskräfte zu rekrutieren. Die beiden Motionen, die eine gesetzlich vorgegebene Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Stunden verlangen, hätten diese Problematik noch weiter verschärft. So wären die Unternehmen gezwungen, zusätzliches Personal einzustellen, was mit der aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt ein äusserst schwieriges Unterfangen wäre. Die Gefahr, dass Aufträge nicht fristgerecht oder gar nicht ausgeführt werden könnten, wäre entsprechend gross. Angesichts der Tatsache, dass gewisse Branchen bereits heute mit den Folgen der sich eintrübenden Wirtschaft zu kämpfen haben, gilt es solche Risiken auf jeden Fall zu vermeiden.

Da die Motionen eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich fordern, hätten sie nichts anderes als eine massive Lohnerhöhung für die Arbeitnehmenden zur Folge. Zu diesen Mehrkosten müssten auch noch die Löhne für das – wie erwähnt – zusätzliche Personal addiert werden. Die somit massiv höheren Lohnkosten hätten viele Unternehmen stark unter Druck gesetzt.

Angesichts dieser Tatsachen begrüssen die Arbeitgeber das deutliche Votum der grossen Kammer gegenüber den beiden Motionen. Gleichzeitig hoffen sie, dass die immer wiederkehrenden politischen Forderungen nach einer Verkürzung der Arbeitszeiten durch die deutliche Ablehnung erst einmal vom Tisch sind.