Das Schweizer Bildungssystem funktioniert grundsätzlich gut. In dieser Analyse stimmten die Referenten des diesjährigen ARBEITGEBERTAGS überein. Damit dies so bleibt, muss das System jedoch vielfältigste Herausforderungen wie etwa die Digitalisierung meistern. In seiner Eröffnungsrede sagte Arbeitgeberpräsident Valentin Vogt: «Die Aus- und Weiterbildung soll dazu beitragen, die Chancen der digitalen Wirtschaft zu nutzen, aber auch rasche Veränderungen oder gar Umbrüche auf dem Arbeitsmarkt zu bewältigen.»
Um das Schweizer Berufsbildungssystem weiterzuentwickeln, sind auch die Arbeitgeber auf die Fakten und Analysen des kürzlich erschienenen Bildungsberichts angewiesen. Herausgeber Stefan C. Wolter, Direktor der Schweizerischen Koordinationsstelle für Bildungsforschung SKBF, rief die Arbeitgeber in seinem Referat dazu auf, sich aktiv einzuschalten in die Diskussion darüber, «was wir künftig lernen und was wir den Computern überlassen sollten». Gerade soziale Fähigkeiten würden am Arbeitsmarkt immer bedeutender, ebenso wie selbständiges und kritischen Denken.
Auch die NZZ nahm das Kernthema in ihrer Berichterstattung über den ARBEITGEBERTAG auf. Laut Wolter sind wegen der Digitalisierung, aber auch wegen des Trends zu Auslagerungen die Perspektiven besonders für Büroangestellte unsicher geworden. Die Zeitung titelte: «Die KV-Lehre allein reicht immer weniger». Die meistgewählte Lehre der Schweiz habe zwar nicht ausgedient, müsse sich aber den neuen Anforderungen anpassen: «Gefragt sind lebenslanges Lernen und Anpassungsfähigkeit – und dafür bietet die KV-Lehre mit ihrem hohen Praxisbezug nach wie vor eine gute Grundlage.»
Das Schweizer Fernsehen war ebenfalls am ARBEITGEBERTAG und holte für die Sendung 10vor10 die Einschätzungen von Arbeitgebern zum Thema 10. Schuljahr ein:
Zwölf neue Vorstandsmitglieder
Dem diesjährigen ARBEITGEBERTAG wohnten rund 150 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung bei, um sich über die Arbeitgeberpolitik auszutauschen. Die Grussbotschaft des Bundesrats überbrachte Finanzdepartementschef Ueli Maurer. Er versprach den Arbeitgebern mit einem Augenzwinkern, ihnen auf den 1. Juli 2018 ein neues Haustier zu schenken: einen Papiertiger namens Stellenmeldepflicht. Eine Vorschau auf die grösste Berufsschau der Welt – die SwissSkills 2018, die im September in Bern stattfinden werden – machten die Organisatoren Claude Thomann und Patrick K. Magyar.
Die Mitgliederversammlung des Schweizerischen Arbeitgeberverbands, die im Rahmen des ARBEITGEBERTAGS stattfand, wählte zwölf neue Vorstandsmitglieder:
- Leif Agnéus, swissstaffing
- Willi Bachmann, Swiss Plastics
- Armin Berchtold, VSSU Verband Schweizerischer Sicherheitsdienstleistungs-Unternehmen
- Pascal Buchser, fial- Foederation der Schweizerischen Nahrungsmittel-Industrien
- Thomas Dietziker, CURAVIVA Schweiz
- Daniel Everts, Convention patronale de l’industrie horlogère suisse
- NR Alois Gmür, Schweizer Brauerei-Verband
- NR Thomas Hurter, AEROSUISSE
- Urs Kaufmann, Swissmem (ASM)
- Peter Ritter, EXPERTsuisse
- Florian Rochat, Swiss Cigarette
- Stefan Schwerzmann, Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband SBVV
Die Mitgliederversammlung verabschiedete zudem den Jahresbericht der Arbeitgeber für das Jahr 2017.
