Stabile Nachwuchsförderung

2. Juni 2023 News

Das Lehrstellenangebot und die Vergabe der Ausbildungsplätze entwickeln sich im Vergleich zum vergangenen Jahr weiterhin positiv. Dies zeigt das neuste Nahtstellenbarometer des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation. Es ist erfreulich zu sehen, wie krisenresistent die Schweizer Berufsbildung ist.

Beinahe zwei Drittel (62 Prozent) der Jugendlichen, die auf der Suche nach einer Lehrstelle sind, verfügen bereits über einen unterschriebenen Lehrvertrag. Dies zeigt das aktuelle Nahtstellenbarometer vom April 2023 des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI). Wie das SBFI einordnet, liegt dieser Wert über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre und wieder auf dem Vor-Pandemie-Niveau (2022: 56 Prozent; 2019: 61 Prozent). Erfreulich ist ebenfalls, dass 74 Prozent der Unternehmen gleich viele Lehrstellen anbieten können, wie vergangenes Jahr – nämlich rund 77’000.  

Zum ersten Mal wurde im Rahmen der Erhebung für das Nahtstellenbarometer auch nach der Rolle der Eltern bei der Ausbildungswahl gefragt. Die Auswertung zeigt, dass die Eltern die grössten Unterstützenden und Beeinflussenden der Jugendlichen sind: 88 Prozent der befragten jungen Leute gab an, Unterstützung von den Eltern bei der Ausbildungswahl erhalten zu haben. 

Das Nahtstellenbarometer vom April 2023 zeigt auf, dass sich immer noch die Mehrheit der Jugendlichen nach der obligatorischen Schulzeit für die berufliche Grundbildung entscheidet und ein grosser Anteil davon bereits jetzt einen Lehrvertrag in den Händen hält. Die Berufsbildung war während den Pandemie-Jahren ein stabiler Pfeiler der Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft – die jetzt publizierten Zahlen unterstreichen dies zusätzlich.  

Trotz dieser bestätigenden Ergebnisse ist es nach wie vor von fundamentaler Bedeutung, den Karriereweg der Berufsbildung – inklusive der höheren Berufsbildung – weiter zu stärken. Immerhin kennen laut Nahtstellenbarometer nur 56 Prozent derjenigen Personen, die sich im April für eine berufliche Grundbildung interessierten, Höhere Fachschulen oder eidgenössische Prüfungen. Demgegenüber sind die Fachhochschulen den Jugendlichen von allen Angeboten aus dem Tertiärbereich am bekanntesten (75 Prozent). Zwei Umsetzungsmassnahmen werden aktuell verstärkt geprüft, und auch der Schweizerische Arbeitgeberverband hat sich dafür ausgesprochen. Die höhere Berufsbildung im Speziellen, aber auch die Berufsbildung als Ganzes, muss gefördert werden, damit ihre gesellschaftliche Relevanz anerkannt wird.  Denn nur mit einer starken Berufsbildung, die junge Personen entlang der Bedürfnisse der Arbeitswelt aus- und weiterbildet, kann die erfolgreiche Schweizer Wirtschaft auch künftig funktionieren.