Mit Titelzusätzen wie «Professional Bachelor» die Berufsbildung stärken

1. Juni 2023 Vernehmlassungen

Damit sich Jugendliche – und ihre Eltern – auch zukünftig für den beruflichen Bildungsweg entscheiden, ist es wichtig, diesen Bildungsweg noch besser zu positionieren. Der Schweizerische Arbeitgeberverband unterstützt deshalb ergänzende Berufstitel wie «Professional Bachelor».

Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat den Schweizerischen Arbeitgeberverband (SAV) eingeladen, Rückmeldungen zu den Umsetzungsvorschlägen zur Stärkung der höheren Berufsbildung zu geben. Namentlich sind dies zwei konkrete Massnahmen: Das Bezeichnungsrecht «Höhere Fachschule» sowie die Titelzusätze für die höhere Berufsbildung «Professional Bachelor» beziehungsweise «Professional Master». Der SAV hat für die Beantwortung der Vorschläge eng mit den Organisationen der Arbeitswelt (OdA) zusammengearbeitet.  

Damit sich Jugendliche – und ihre Eltern – auch zukünftig für den beruflichen Bildungsweg entscheiden, ist es wichtig, dass dieser Bildungsweg gesellschaftlich auch eine anerkannte Positionierung erhält. Die Ergänzung der landessprachlichen Titel der höheren Berufsbildung (HBB) mit «Professional Bachelor» beziehungsweise «Professional Master» kann dazu beitragen, die Bekanntheit der HBB-Abschlüsse im In- und Ausland sowie deren Attraktivität zu erhöhen. Zudem unterstreichen die Titelzusätze, dass die HBB-Abschlüsse auf der Tertiärstufe verankert sind. Eine mögliche Einführung der ergänzenden Titel muss kommunikativ gut begleitet werden und es braucht eine einfache, aber gut ausgearbeitete Informationskampagne. 

Auch der Bezeichnungsschutz «Höhere Fachschulen» ist sinnvoll. Mit dieser vorgeschlagenen Lösung darf sich eine Institution nur «Höhere Fachschule» nennen, wenn sie einen anerkannten Bildungsgang anbietet. Damit wird die Sichtbarkeit und Bekanntheit erhöht. Die Qualitätssicherung würde über die Anerkennung des Bildungsgangs durch das SBFI erfolgen – eine einfache und unbürokratische Möglichkeit. Die Inhalte der entsprechenden Bildungsgänge sollen aber auch weiterhin in Zusammenarbeit zwischen den Organisationen der Arbeitswelt (OdA) und den Bildungsanbietern erfolgen. So kann der hohe Arbeitsmarktbezug bestehen bleiben, der diese Ausbildungsgänge und Abschlüsse auszeichnet. 

Der SAV und die OdA begrüssen die beiden oben genannten Massnahmen zur Stärkung der höheren Berufsbildung und haben die entsprechende Konsultationsantwort beim SBFI eingereicht. Bei den weiterführenden Arbeiten wird der SAV die zentralen Anliegen der OdA einbringen. Beim Anerkennungsverfahren zum Bezeichnungsschutz soll beispielsweise mehr Effizienz erzielt werden und ein Prozess definiert werden, um weitere branchenspezifische Kriterien einbringen zu können. Bei den Titelzusätzen ist es wichtig, dass die Differenzierung der Abschlüsse über die landessprachlichen Titel und die Einstufung im Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) weiterhin sichtbar sind. Zudem wird sich der SAV für eine weitere sprachliche Differenzierung zwischen den Abschlüssen der Berufsprüfungen (BP) und der Höheren Fachschulen (HF) einsetzen. Bei den Konkretisierungsarbeiten sollen noch weitere Hinweise aus der Konsultation berücksichtigt werden.  

Diese Konsultationsantwort und die damit verbundenen Diskussionen zeigen, dass der SAV und die OdA an einem Strang ziehen. Allen ist es wichtig, diesen Karriereweg, welcher zentral für den Wirtschaftsstandort Schweiz ist, zu stärken.