BFI-Botschaft: Begrenzter Mittelzuwachs als Herausforderung

25. Februar 2016 News

Der Bundesrat beantragt für die Periode 2017–2020 rund 26 Milliarden Franken, um die Berufsbildung, die Hochschulen sowie die Forschung und Entwicklung zu fördern. Das Mittelwachstum von jährlich 2 Prozent fällt deutlich geringer aus als in der Vergangenheit. Der Berufsbildungsbereich wächst am geringsten.

Die Arbeitgeber haben ein hohes Interesse an einem effektiven, effizienten und chancengerechten Aus- und Weiterbildungssystem. Bei der derzeit – auch vom Bundesrat geforderten – noch besseren Ausschöpfung der inländischen Potenziale an qualifizierten Arbeits- und Fachkräften kommt der Berufsbildung eine zentrale Rolle zu.

Der Bundesrat setzt in der Botschaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation zurecht einen Schwerpunkt in der höheren Berufsbildung. Die Etablierung eines einfachen, fairen und transparenten Finanzierungssystems stärkt diesen arbeitsmarktnahen Bildungsbereich, der massgeblich zur Höherqualifizierung der Erwerbsbevölkerung beiträgt. Es bleibt aber auch weiterhin unbestritten, dass dieser Bereich stark von der Wirtschaft und den Absolventen mitfinanziert werden muss.

Trotz dem zwingenden Systemwechsel in der höheren Berufsbildung fällt auf, dass das Mittelwachstum für die Berufsbildung mit insgesamt 1,5 Prozent für die Periode 2017–2020 das Geringste aller BFI-Bereiche ist. Damit kann die berufliche Grundbildung unter Druck geraten. Jedenfalls wird die Abgeltung des Bundes an die Kantone für ihre Leistungen in der Berufsbildung sinken, während viele Kantone unter Spardruck stehen.

Einschränkungen bei der Berufslehre sind jedoch bildungsökonomisch falsch. Die qualitative Förderung und Entwicklung der beruflichen Grundbildung trägt massgeblich dazu bei, junge Talente rasch und nachhaltig in die Arbeitswelt zu integrieren und ihnen weitere Karriere- und Bildungsoptionen zu eröffnen. Die hohe Beteiligung der Unternehmen in diesem Bereich entlastet zudem die öffentliche Hand massgeblich. Dieses Engagement der Wirtschaft gilt es zu pflegen. Die Arbeitgeberorganisationen werden die BFI-Botschaft 2017–2020 nun im Detail analysieren und mögliche politische Schlussfolgerungen für die Berufsbildungspolitik ziehen.