Breite Allianz für Kita-Unterstützung

19. Dezember 2022 Medienbeiträge

Eine Vorlage der WBK-N will die familienergänzende Kinderbetreuung in der Schweiz aufwerten. Die Arbeitgeber begrüssen, dass etwas gegen die aktuellen Missstände gemacht wird, stellen hinter die finanzielle Dimension der Vorlage aber ein Fragezeichen.

Die Hürden, um Frauen und insbesondere Mütter verstärkt in den Arbeitsmarkt einzubinden, sind hierzulande nach wie vor gross. Das Angebot von familienergänzender Kinderbetreuung in der Schweiz zeigt dies exemplarisch. Das Angebot von Kitas ist in der Schweiz vielerorts mangelhaft. In Bezug auf Zugang, Qualität und Kosten von familienergänzender Kinderbetreuung schneidet die Schweiz im internationalen Vergleich auf den hintersten Plätzen ab.

Dieser Missstand wurde von der Politik mittlerweile erkannt und mündete in einer parlamentarischen Initiative der Kommission für Wirtschaft, Bildung und Kultur des Nationalrats (WBK-N). Mit der Vorlage sollen zum einen die Drittbetreuungskosten für die Familien gesenkt, zum anderen das allgemeine Angebot von Kitaplätzen weiter ausgebaut werden.

Die Arbeitgeber begrüssen diese politisch breit abgestützte Vorlage, die die aktuelle Situation bei den Drittbetreuungsangeboten substanziell verbessern soll. Als Teil der überparteilichen Allianz «familienexterne Betreuungsangebote» konnte der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV) massgeblich dazu beigetragen, dass die Vorlage zustande kommt. Nun liegt der Ball beim Parlament, diese in eine handfeste Lösung umzusetzen.

Die Arbeitgeber werden sich auch im parlamentarischen Prozess weiterhin einbringen. Insbesondere bei der Höhe der Finanzierung sollte das Parlament noch einmal über die Bücher gehen. Gemäss Vorschlag der WBK-N soll der Bund künftig jährlich 770 Millionen Franken für die externe Kinderbetreuung sprechen. Die Arbeitgeber stellen hinter diesen Betrag ein Fragezeichen und sehen bei der regelmässigen Evaluation der Finanzströme sowie dem Modell zur Vergabe der Elternbeiträge Anpassungsbedarf. SAV-Präsident Valentin Vogt ermahnte gegenüber dem «Tagesanzeiger» dann auch, dass man die finanzielle Dimension in Anbetracht der finanziellen Lage noch einmal hinterfragen müsse.