Eine Frauenquote verfehlt das Ziel

22. Mai 2018 Positionen

Frauen leisten unbestritten einen wichtigen Beitrag zu einer erfolgreichen Schweizer Wirtschaft. Doch auf der höchsten Führungsebene von Unternehmen sind sie häufig noch untervertreten. Um dies zu ändern, ist eine Quotenregelung, wie sie in der Revision des Aktienrechts gefordert wird, der falsche Weg.

Nach dem Willen des Bundesrats soll eine Frauenquote von 30 Prozent für Verwaltungsräte und 20 Prozent für Geschäftsleitungen börsenkotierter Unternehmen mit mindestens 250 Mitarbeitenden im Aktienrecht verankert werden. Dieser derzeit im Parlament diskutierte Vorschlag ist aus Sicht des Schweizerischen Arbeitgeberverbands nicht zielführend. Wie er in seiner Position darlegt, setzen sich die Arbeitgeber aus Überzeugung dafür ein, dass künftig mehr Frauen in den Führungsgremien vertreten sind. Da aufgrund der alternden Gesellschaft die Arbeitskräfte in Zukunft knapper werden, sind die Unternehmen auf gut qualifizierte Frauen in Führungspositionen angewiesen. Zudem profitieren sie von den nachweislich besseren Leistungen gemischtgeschlechtlicher Teams. Diese Zeichen der Zeit hat die Wirtschaft erkannt. Davon zeugen ihr andauerndes Engagement sowie die tatsächliche Steigerung des Frauenanteils in Führungsgremien in den letzten Jahren – notabene ohne Quotenregelung.

Eine Frauenquote rückt bei der Rekrutierung einseitig ein Selektionskriterium in den Vordergrund – auf Kosten anderer Kriterien wie Fachwissen, Führungserfahrung oder Ausbildung. Letztlich müssen aber immer die Qualifikation und die Eignung für die spezifische zu besetzende Position entscheidend sein. Eine Quote ist ausserdem keine nachhaltig wirkende Massnahme: Einerseits stellt sie nicht sicher, dass der weibliche Talentpool im mittleren Management wächst. Dies ist aber die Voraussetzung, damit mehr Frauen den Aufstieg in die höchste Führungsebene schaffen. Andererseits trägt eine Quote nicht dazu bei, dass Frauen mit Kindern ihre beruflichen und familiären Verpflichtungen besser vereinbaren und dadurch in höherem Mass erwerbstätig bleiben können.

Aus Arbeitgebersicht ist deshalb nicht eine Frauenquote der Weg zum Ziel. Vielmehr müssen Rahmenbedingungen gestaltet werden, die an den Bedürfnissen der Frauen ausgerichtet sind, etwa flexible Arbeitszeiten und auf die Erwerbstätigkeit abgestimmte Kinderbetreuungsangebote. Schliesslich ist die ganze Gesellschaft gefordert, veraltete Rollenbilder sowie Stereotypen zu überwinden.

Ihre Argumente gegen eine Frauenquote legen die Arbeitgeber in kurzer und prägnanter, einfach verständlicher Form auch in einem anschaulichen Erklärvideo dar: