Ein starkes Zeichen für die Fachkräfte von Morgen

6. Juni 2019 News

Der Nationalrat beantragte mit einem knappen Mehr, dass der Bund eine Auslegeordnung über die frühkindliche Förderung machen muss. Die Arbeitgeber begrüssen eine Koordination und Forcierung der bestehenden Massnahmen. Die frühe Förderung kommt nicht nur dem Individuum, sondern der Wirtschaft und der ganzen Gesellschaft zugute.

Gleich mehrere Vorstösse zur frühkindlichen Förderung sind im Parlament hängig. Die grosse Kammer folgte mit 86 zu 85 Stimmen dem Antrag seiner vorberatenden Kommission. Der Bundesrat muss nun eine Strategie zur Stärkung und Weiterentwicklung der frühen Förderung von Kindern erarbeiten. Das Postulat 19.3417 der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrats verpflichtet die Regierung, Transparenz zu schaffen und die Effizienz der Massnahmen zu stärken – was auch nötig ist, wie Bundesrat Alain Berset vor dem Parlament festhielt. «Tatsache ist, dass die Gemeinden Angebote entwickelt haben. Tatsache ist, dass die Kantone Angebote entwickelt haben, und Tatsache ist auch, dass es auf Bundesebene, auch in diesem Parlament, unterschiedliche Diskussionen darüber gibt, ob man das auch tun sollte», hielt das Exekutivmitglied fest.

Die Arbeitgeber begrüssen diesen Schritt. Aus bildungsökonomischer Sicht gibt es gewichtige Argumente, in die Bildung von Kindern zu investieren. Dabei ist es wichtig, mit der Betreuung, Bildung und Erziehung von Kindern bereits früh zu beginnen. Positiv wirkt sich die Frühförderung auf Individualebene mit einer verbesserten Chancengleichheit aus. Für die Volkswirtschaft resultiert mittelfristig zudem eine Anhebung der allgemeinen Wohlfahrt. Wie etwa Nobelpreisträger James Heckman empirisch belegt, entstehen so tiefere Transferleistungen beziehungsweise höhere Einkommen der betroffenen Personen und somit höhere Steuereinnahmen für den Staat.

Jeder in die frühe Förderung investierte Franken wird mehrfach in die Gesellschaft zurückfliessen. Auf dem Arbeitsmarkt wirkt eine Stärkung der frühkindlichen Bildung dem Fachkräftemangel entgegen. Um die Abhängigkeit von ausländischen Fachkräften zu reduzieren, muss das verfügbare inländische Potenzial besser ausgeschöpft werden. Deshalb müssen Eltern optimal in den Arbeitsmarkt integriert werden.

Der Schweizerische Arbeitgeberverband setzt sich derweil in einer parteiübergreifenden Allianz unter der Schirmherrschaft von Bundesrätin Karin Keller-Sutter sowohl für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf als auch für die Politik der frühen Förderung ein.