Wenn am 27. September über die Kündigungsinitiative abgestimmt wird, stehen für die Schweiz die Beziehungen zu ihren wichtigsten Handelspartnern auf dem Spiel. Die Befürworter der Initiative behaupten, EU/Efta-Zuwanderer würden zu tieferen Löhnen als Einheimische arbeiten und Letztere verdrängen.
Das ist nachweislich falsch, denn die Initianten schlagen dabei alle wissenschaftlichen Fakten in den Wind. So hat der jährlich erscheinende Observatoriumsbericht des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO schon mehrmals gezeigt, dass es weder zu einer systematischen Verdrängung noch zu einem Lohndumping bei Schweizer Arbeitskräften kommt.
Nun steht gemäss NZZ eine weitere Studie mit brisanten Erkenntnissen im renommierten «American Economic Review» kurz vor der Publikation. Darin wird der empirische Beweis erbracht, dass das Stellenwachstum der Schweizer Wirtschaft die zusätzliche Zuwanderung aus EU/Efta-Staaten absorbieren kann, ohne dabei Beschäftigung und Löhne von hiesigen Arbeitskräften zu senken.
Mit den neuen Erkenntnisse brechen den Initianten die wichtigsten Argumente weg. Es zeigt sich daran, auf wie dünnem Eis sie ihr brandgefährliches Experiment basieren. Wissenschaftliche Erkenntnisse werden dabei leichtfertig ignoriert und der bilaterale Weg ohne jede Not aufs Spiel gesetzt.