Stabile Lohnentwicklung trotz wirtschaftlichen Herausforderungen

19. März 2024 News

Die ersten Ergebnisse der Schweizerischen Lohnstrukturerhebung (LSE) 2022 zeugen von einer bemerkenswert stabilen Lohnsituation. Davon deuten sowohl der gestiegene Medianlohn als auch die Lohnschere, die zwischen 2020 und 2022 leicht geschlossen werden konnte. Angesichts dessen, dass der Erhebungszeitraum durch die Coronapandemie geprägt war, ist diese Stabilität erfreulich.

Die vom Bundesamt für Statistik (BFS) im Zweijahresrhythmus veröffentlichte Schweizerische Lohnstrukturerhebung zeigt, dass sich die Löhne im Schweizer Arbeitsmarkt in eine positive Richtung bewegen. Im Jahr 2022 betrug der Medianlohn über die gesamte Wirtschaft betrachtet 6’788 Franken pro Monat. Somit ist der Medianlohn im Vergleich zum Jahr 2020 um knapp 2 Prozent gestiegen. Angesichts der wirtschaftlich durchzogenen Lage im Beobachtungszeitraum ist dies ein substanzieller Zuwachs. Diese positive Entwicklung des Medianlohns unterstreicht nicht nur die Widerstandsfähigkeit des Schweizer Arbeitsmarktes in herausfordernden Zeiten. Sie beweist auch, dass die Unternehmen ihre Belegschaften, welche die hohe Teuerung stark zu spüren bekamen, trotz allen wirtschaftlichen Widrigkeiten wo immer möglich finanziell unterstützt haben.

Die allgemeine Lohnschere – definiert als der Gesamtabstand zwischen den höchsten und den tiefsten Löhnen – hat sich im Zeitraum von 2020 bis 2022 nur marginal verändert. Die unteren Einkommensgruppen verzeichneten prozentual stärkere Zuwächse als die oberen, was zu einer leichten Schliessung der Lohnschere führte. Diese Entwicklung ist besonders positiv zu werten und bestärkt den Schweizerischen Arbeitgeberverband in seiner Einschätzung, dass die Löhne in Branchen mit einem hohen Anteil an Tieflohnstellen – wie dem Gastgewerbe, der Beherbergungsbranche oder dem Detailhandel – in den letzten Jahren überdurchschnittlich gestiegen sind.

Generell zeugen die ersten Ergebnisse der Lohnstrukturerhebung 2022 von einer stabilen Lohnsituation, was in Anbetracht der durch die Coronakrise gezeichneten Beobachtungsperiode alles andere als selbstverständlich ist. In diesem Zusammenhang lobte Roland A. Müller, Direktor des Schweizerischen Arbeitgeberverbands, im Rahmen der Medienkonferenz zur Präsentation der Ergebnisse der LSE 2022 auch das Krisenmanagement während der Pandemie. So sei es auch der guten tripartiten Zusammenarbeit zwischen dem Bund und den Sozialpartnern sowie den staatlichen Stützungsmassnahmen zu verdanken, dass eine Verschlechterung der Lohnsituation in dieser herausfordernden Zeit abgewendet werden konnte.