Arbeitgeber begrüssen Zulassungserleichterung für Ausländer mit Schweizer Hochschulabschluss

21. Oktober 2022 News

Wer einen Masterabschluss oder ein Doktorat in einem Bereich mit Fachkräftemangel absolviert, soll in der Schweiz bleiben und arbeiten können, auch wenn er oder sie aus einem Drittstaat kommt. Die Arbeitgeber begrüssen diesen Beschluss des Bundesrates, insbesondere auch in Anbetracht des herrschenden Fachkräftemangels.

Jährlich studieren hunderte von Personen von ausserhalb der EU und der EFTA-Länder an Schweizer Universitäten. Oftmals müssen diese teuer ausgebildeten Spezialistinnen und Spezialisten nach Abschluss des Studiums die Schweiz wieder verlassen, weil sie als Drittstaatenbürger danach über keine gültige Grundlage für eine Arbeitsbewilligung mehr verfügen. Als Folge davon gehen viele im Ausland auf Stellensuche und sind, sobald sie eine Anstellung gefunden haben, für den Schweizer Arbeitsmarkt mittel- und langfristig verloren. Dieser Umstand ist insbesondere in Anbetracht des akuten Mangels an Fachkräften in der Schweiz störend.

Dies soll sich durch die Motion 17.3067 «Wenn die Schweiz teure Spezialisten ausbildet, sollen sie auch hier arbeiten können» nun ändern. So fordert diese eine Ausnahme bei den Kontingenten für Arbeitskräfte aus Ländern ausserhalb der Europäischen Union und den EFTA-Ländern. Das Parlament hatte dieser Motion zugestimmt, wobei der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV) das Vorhaben von Anfang an unterstützte. An seiner Sitzung vom 19. Oktober 2022 hat nun auch der Bundesrat diesem Anliegen zugestimmt und eine Botschaft zur Änderung des Ausländer- und Integrationsgesetzes (AIG) verabschiedet. Wer demnach einen Masterabschluss oder ein Doktorat in einem Bereich mit Fachkräftemangel absolviert, soll in der Schweiz bleiben und arbeiten können, auch wenn er oder sie aus einem Drittstaat kommt.

Die Arbeitgeber begrüssen diesen Schritt, da er den Wirtschafts- und Entwicklungsstandort Schweiz für Investitionen in wertschöpfende Forschung und Entwicklung (R&D) noch attraktiver macht. Viele Branchen sind darauf angewiesen, Fachkräfte aus aller Welt rekrutieren zu können. Der starke internationale Wettbewerb um die besten Fachkräfte stellt die Schweizer Unternehmen hierbei vor Herausforderungen. Aus diesem Grund ist es notwendig, das an Schweizer Hochschulen vorhandene Potential von Absolventen zu nutzen.

Mit seiner Lösung legt der Bundesrat einen bewussten Fokus auf die Absolventen von Universitäten. Nach wie vor ungeklärt bleibt die Frage, wie mit Absolventen von eidgenössisch anerkannten Bildungsgängen der höheren Fachschulen umgegangen werden soll. Denn auch sie werden in vielen Branchen händeringend gesucht.