100 Jahre IAO: Die Schweiz verabschiedet eine tripartite Erklärung

18. Oktober 2018 News

Die Schweiz hat zum 100-jährigen Bestehen der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) im Jahr 2019 eine «Tripartite Erklärung zur Zukunft der Arbeit und der Sozialpartnerschaft in der Schweiz im Zeitalter der Digitalisierung der Wirtschaft» verfasst. Die Erklärung wurde nun vom Bundesrat, von der IAO sowie von den Spitzenverbänden der Sozialpartner, darunter auch der Schweizerische Arbeitgeberverband, unterzeichnet. Sie alle demonstrieren damit ihr gestärktes Vertrauen in die Sozialpartnerschaft, um die Herausforderungen der Arbeitswelt von morgen zu bewältigen.

Die Internationale Arbeitsorganisation mit Sitz in Genf wird im kommenden Jahr ihr 100-jähriges Bestehen feiern. Als einzige tripartite Organisation der UNO vereinigt sie die Vertreterinnen und Vertreter von Regierungen, Arbeitgebern und Arbeitnehmern, mit dem Ziel, die soziale Gerechtigkeit zu fördern und die Einhaltung der Menschenrechte in der Arbeitswelt zu gewährleisten. Dazu erarbeitet die IAO internationale Normen (in Form von Übereinkommen und Empfehlungen), die in verschiedenen Bereichen Mindeststandards definieren, wie etwa das Verbot von Zwangsarbeit, der Kampf gegen Kinderarbeit oder die Gewerkschaftsfreiheit.

Im Rahmen dieses 100-Jahr-Jubiläums hat die IAO sieben Initiativen lanciert, die einen Beitrag zur Erfüllung ihres Mandats der sozialen Gerechtigkeit leisten sollen. Darunter figuriert auch die Initiative zur Zukunft der Arbeit, die mit der Verabschiedung einer Globalen Erklärung zur Zukunft der Arbeit anlässlich der Internationalen Arbeitskonferenz vom Juni 2019 in Genf in die Tat umgesetzt werden soll.

Als Gründungsmitglied der IAO hat die Schweiz beschlossen, mit der Verabschiedung einer «Tripartiten Erklärung zur Zukunft der Arbeit und der Sozialpartnerschaft in der Schweiz im Zeitalter der Digitalisierung der Wirtschaft» einen Beitrag zu diesen Feierlichkeiten zu leisten. Die Erklärung wurde nun von Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann, vom Generaldirektor der IAO sowie von den Spitzenverbänden der Sozialpartner, darunter auch der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV), unterzeichnet.

Gerade jetzt, wo die Sozialpartnerschaft in unserem Land einigen Zerreissproben ausgesetzt ist und die fortschreitende Digitalisierung einen immer grösseren Einfluss auf die Arbeitswelt ausübt, kommt diese Erklärung zum richtigen Zeitpunkt. Der SAV unterstützt diesen Text, und zwar aus zwei Gründen.

Erstens unterstreicht die Erklärung eindrücklich, dass die auf Vertrauen sowie auf einem Sinn für Kompromissbereitschaft und pragmatischen Zielen beruhende Sozialpartnerschaft wesentlich zum schweizerischen Erfolg beiträgt und eine gute Arbeitsmarktpolitik sichert. Die an der Erklärung beteiligten Parteien sind davon überzeugt, dass sich – gerade im Zeitalter der Digitalisierung – die Sozialpartnerschaft als komparativer Vorteil für die Schweiz erweisen wird, weil sie flexible und rasche Anpassungen des Arbeitsmarkts ermöglicht.

Zweitens listet die Erklärung die Massnahmen auf, dank derer die Schweiz die Herausforderungen einer digitalen Wirtschaft erfolgreich bewältigen kann. Die Unterzeichnenden verweisen insbesondere auf die Möglichkeiten, die sich aufgrund der technologischen Entwicklung eröffnen, um Lösungen etwa im Bereich einer besseren Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit zu finden.