Compasso neu in der italienischsprachigen Schweiz präsent

21. Februar 2019 News

Die berufliche Eingliederung von Personen mit gesundheitlicher Beeinträchtigung kann nur durch Netzwerkarbeit erreicht werden – so lautet die wichtigste Erkenntnis der ersten Veranstaltung von Compasso in der italienischsprachigen Schweiz.

Die erste Tessiner Veranstaltung des Netzwerks Compasso hat in Zusammenarbeit mit dem Tessiner Industrieverband (AITI) und der Industrie- und Handelskammer des Kantons Tessin (IHK Tessin) in Lugano stattgefunden. Compasso-Präsident Martin Kaiser zeigte den zahlreichen Anwesenden und den Medien die Herausforderungen auf, mit denen die Invalidenversicherung (IV) konfrontiert ist. Dazu gehört auch eine enge Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen, Ärzten und betroffenen Mitarbeitenden im Bereich der beruflichen Eingliederung.

Auf seiner Website bietet Compasso Arbeitgebern praktische Werkzeuge, Schritt-für-Schritt-Anleitungen und konkrete Beispiele für eine erfolgreiche berufliche Eingliederung. Eines der begehrtesten Instrumente für Arbeitgeber ist das Ressourcenorientierte Eingliederungsprofil (REP), das seit zwei Jahren einen strukturierten Informationsaustausch zwischen Arbeitnehmer, Arzt und Arbeitgeber ermöglicht. Das REP ist das erste Online-Tool, das auch psychosoziale Faktoren berücksichtigt, welches für die Beurteilung der Arbeitsfähigkeit von Menschen mit gesundheitlichen Problemen zur Verfügung steht und so die Rückkehr an den Arbeitsplatz nach einem Unfall oder einer Langzeiterkrankung erleichtert.

Während des Treffens in Lugano wurden mehrere Fälle aus der Praxis vorgestellt, in denen das REP hervorragende Resultate erzielt hat. SBB und SUVA haben konkrete Fälle erörtert, in denen es möglich war, Mitarbeitende mit einem gesundheitlichen Problem frühzeitig wiedereinzugliedern.

Compasso spielt eine immer zentralere Rolle bei der Vernetzung der Akteure, die an der beruflichen Eingliederung beteiligt sind. Unter dem Patronat des Schweizerischen Arbeitgeberverband (SAV) erweitert das Netzwerk seinen Wirkungskreis auf die französisch- und italienischsprachige Schweiz. Inzwischen engagieren sich Unternehmen mit insgesamt mehr als 350’000 Mitarbeitenden bei Compasso. Fabio Regazzi, Mitglied des SAV-Vorstandsausschusses, erklärte in seiner Eröffnungsrede an der Veranstaltung im Tessin: «Die berufliche Wiedereingliederung ist ein Thema, das alle betrifft. Diese Aufgabe zu delegieren, etwa an den Staat, ist für die Arbeitgeber letztlich Option.»