Die erstmalige Aktivierung des Schutzstatus S war für die Schweiz aus mehreren Perspektiven ein Novum. So erhalten die betroffenen Geflüchteten beispielsweise den sofortigen Zugang zum Arbeitsmarkt. Die Erwerbstätigkeit ermöglicht die finanzielle Unabhängigkeit sowie die Teilnahme am sozialen Leben in der Schweiz.
Eine Befragung des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes (SAV) bei den Arbeitgebern zeichnete schon im Juli 2022 ein positives Bild von der Arbeitsmarktintegration. So zeigte sich, dass bereits jedes zehnte befragte Unternehmen in der Schweiz Geflüchtete aus der Ukraine angestellt hatte. Zudem wurde deren Leistung in den allermeisten Fällen als positiv bewertet. Dies war sicherlich auch ein Grund, weshalb das Interesse der Unternehmen, Personen aus der Ukraine anzustellen, bereits damals gross war. So lag die Erwerbsquote der Schutzsuchenden gemäss SEM im Spätsommer 2022 bei etwa 10 Prozent.
Dass die Arbeitsmarktintegration seither stetig voranschreitet, beweist nun eine neue Studie, die im Auftrag des Staatssekretariats für Migration (SEM) durchgeführt wurde. Bei den im September und Oktober 2022 durchgeführten Befragungen gaben 15 Prozent der Befragten an, in der Schweiz erwerbstätig zu sein, wobei weitere 36 Prozent aktiv nach einer Arbeitsstelle suchen.
Der SAV nimmt diese neusten Zahlen dementsprechend erfreut zur Kenntnis. Es zeigt sich nun, dass sich die Anstrengungen aller Beteiligten gelohnt haben und sich die Arbeitsmarktintegration weiterhin positiv entwickelt. Die Zahlen zeigen zudem, dass das Interesse an einer Teilnahme am Arbeitsmarkt weiterhin gross ist.
Erfreut blicken die Arbeitgeber auch auf den Beschäftigungsgrad der erwerbstätigen Schutzsuchenden, der durchschnittlich 70 Prozent beträgt. Diese Quote ist dahingehend bemerkenswert, da ein Grossteil der Geflüchteten Frauen und insbesondere auch Mütter sind.
Die Umfrage legt aber auch offen, dass die meisten Schutzsuchenden gerne mehr arbeiten würden. Das dem noch nicht so ist, liegt im Wesentlichen daran, dass viele der Personen nach wie vor Mühe mit den Landessprachen bekunden. Die fehlenden Sprachkenntnisse identifiziert die Studie als wichtigsten Grund für die Unterbeschäftigung. Aus Sicht der Arbeitgeber zeigt sich einmal mehr, wie wichtig die Kenntnisse der hiesigen Sprache für das erfolgreiche Gelingen der Arbeitsmarktintegration sind. Der SAV begrüsst daher die Bemühungen von Bund und Kantonen, die bereits bestehenden Sprach-Angebote weiterzuführen und schrittweise zu verbessern.