Gleiche Chancen auch ohne Lohnkontrollen

13. Januar 2016 News

Selbst eine wissenschaftliche Studie im Auftrag des Bundes kommt zum Schluss, dass die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern nicht zwingend auf Diskriminierung zurückzuführen sind. Der Bundesrat zeigt sich davon unbeirrt und beharrt auf Lohnkontrollen in den Unternehmen. Wichtiger ist aber eine gleichberechtigte Teilnahme der Frauen am Erwerbsleben.

«Lohndiskriminierung» ist nicht mittels statistischer Methoden wie der Lohnstrukturerhebung des Bundes nachweisbar. Denn diese erhebt nicht alle Kriterien, die einen Einfluss auf die Lohnhöhe ausüben. So fragt sie beispielsweise nicht nach der effektiven Berufserfahrung oder der Belastung am Arbeitsplatz. Ein Lohnunterschied zwischen Frau und Mann kann aber durchaus aufgrund solcher nicht diskriminierender Faktoren zustande kommen.

Was der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV) immer wieder betont, bestätigt auch eine vom Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann in Auftrag gegebene Studie, wie die «Schweiz am Sonntag» berichtet. Sie macht einmal mehr deutlich: Die Debatte muss endlich weg von der Diskriminierungsthematik hin zur Chancengleichheit verlagert werden. Mit besseren Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie wie familienergänzenden Tagesstrukturen und der Behebung von steuerlichen Fehlanreizen ist dafür zu sorgen, dass Frauen bzw. Mütter gleichberechtigt am Erwerbsleben teilnehmen können wie Männer bzw. Väter. Der SAV fordert im Rahmen seines Programms «Zukunft Arbeitsmarkt Schweiz» Massnahmen zur besseren Arbeitsmarktintegration der Frauen – was sich auch positiv auf deren Entlöhnung auswirken wird.

Uneinsichtig zeigt sich indes die Landesregierung: Sie ignoriert die Erkenntnisse ihrer eigenen Studien und politisiert weiterhin hartnäckig am eigentlichen Problem vorbei. Geht es nach dem Bundesrat, soll die «Lohndiskriminierung» mittels Lohnkontrollen in den Unternehmen behoben werden. Abgesehen davon, dass diese Massnahme nicht zielführend ist, verursacht sie gemäss Schätzungen zusätzliche Kosten von einer Milliarde Franken für die betroffenen Unternehmen.