Eine Studie im Auftrag der Kommission und der Fachstelle für Gleichstellung von Frau und Mann des Kantons Zürich über die Löhne in der Zürcher Privatwirtschaft im Jahr 2014 zeigt: Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern sind nicht direkt eine Frage des Geschlechts und der «Diskriminierung» der Frauen, sondern der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und der heute noch mehrheitlich damit einhergehenden massiven Pensenreduktion oder des Ausstiegs der Mütter aus dem Erwerbsleben. Denn die Löhne der ledigen Frauen entwickeln sich ähnlich wie jene der Männer. Erwerbsunterbrüche, Arbeitszeitreduktion und geringere Flexibilität, die typischerweise mit einer Mutterschaft einhergehen, seien wesentliche Ursachen des Knicks in der Lohnentwicklung der Frauen, heisst es in der Medienmitteilung des Kantons. Zudem müssen gemäss der Studie Männer bei Teilzeiterwerbstätigkeit sogar eine höhere Lohneinbusse hinnehmen als Frauen.
Bereits eine im letzten Jahr vom Schweizerischen Arbeitgeberverband (SAV) in Auftrag gegebene Studie identifizierte ähnliche Ursachen für Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern. Schon länger fordert deshalb der SAV, bei der Verbesserung der Rahmenbedingungen anzusetzen, damit Frauen neben ihrer Mutterrolle gleichberechtigt am Erwerbsleben teilnehmen können. Namentlich braucht es flächendeckend familienergänzende Tagesstrukturen und bessere steuerliche Abzugsmöglichkeiten für Drittbetreuungskosten. Wie nun auch die Zürcher Studie nahelegt, liessen sich mit solchen Massnahmen die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern weiter senken. Gesetzliche Lohnkontrollen in den Unternehmen hingegen würden an der eigentlichen Ursache des Problems vorbeizielen – und erst noch einen bürokratischen Mehraufwand verursachen.