Lernen schafft Wohlstand

Arbeitnehmer müssen beim lebenslangen Lernen unterstützt werden – eine Kolumne von Valentin Vogt.

Das neue Arbeitsjahr hat begonnen. Für viele ist dies der Moment, sich beruflich neue Ziele zu setzen. Der Schweizerische Arbeitgeberverband nutzt diese Gelegenheit, um die Menschen mit der Kampagne #LifelongLearning für das lebenslange Lernen zu begeistern. Denn Wissen und Fähigkeiten des schulischen Lernens oder auch die Berufsausbildung genügen in einer sich schnell wandelnden Gesellschaft nicht mehr, um eine 40 Jahre lange Berufslaufbahn erfolgreich zu gestalten.

Offensichtlich macht die Schweiz bereits vieles richtig. Gemäss des jüngsten World Digital Competitivness Rankings des IMD ist die Schweiz auf den fünften Platz der digital wettbewerbsfähigsten Länder aufgestiegen. Sie ist attraktiv für ausländische Talente der Digitalbranche, verfügt über global anerkannte Universitäten, und die Wirtschaft investiert viel in die Weiterbildung. Wo sind aus Sicht der Arbeitgeber also die Akzente zu setzen?

Es gilt, die Arbeitnehmer beim lebenslangen Lernen zu unterstützen und somit den ganzen Wirtschaftsstandort Schweiz in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Denn die Schweiz braucht alle verfügbaren Hände. Die Pensionierungswelle der Babyboomer-Generation, die Begrenzung der Zuwanderung und die hohe Nachfrage nach Teilzeitarbeit werden den Fachkräftemangel beschleunigen.

Dadurch drohen bis in zehn Jahren gegen eine halbe Million Vollzeitstellen unbesetzt zu bleiben. Dem müssen wir mit den Möglichkeiten der Digitalisierung und kluger Weiterbildung entgegenwirken. Es braucht ausserdem eine Weiterbildungsoffensive für ältere Arbeitnehmer. Der Bundesrat hat dazu im vergangenen Jahr ein Massnahmenpaket verabschiedet. Bei den Personen ab 40 Jahren legt die Landesregierung den Schwerpunkt zurecht auf die Aus- und Weiterbildung.

Mit der Kampagne haben mehr als 130 Unternehmen mit über einer halben Million Mitarbeitern ein Versprechen abgegeben, mit gutem Beispiel voranzugehen, digitale Denkweisen zu fördern und altersunabhängige Weiterbildung zu forcieren. Wirtschaft und Politik schieben also vieles an. Letztlich liegt es aber bei jedem Einzelnen, die Neugier zu bereichern, lebenslang wissbegierig zu bleiben und so beruflich vorwärtszukommen. Nur so schaffen wir den Wohlstand von morgen.

Der Kommentar von Valentin Vogt ist in der «Zürichsee Zeitung» erschienen.