Kritik an Lohnanalysen des Bundes nimmt zu

21. September 2015 News

Immer mehr Experten bemängeln das methodische Verfahren des Bundes zur Feststellung von «Lohndiskriminierung». So auch Avenir Suisse. Die Methodik des Bundes weise gerechtfertigte Lohnunterschiede fälschlich als diskriminierend aus.

Die Kritik an der Erhebungsmethode des Bundes zur Feststellung von «Lohndiskriminierung» zwischen Mann und Frau nimmt zu. In einem Gastbeitrag im Tages-Anzeiger hinterfragt Avenir Suisse die Aussagekraft des vom Bund entwickelten Tools «Logib», mit dem Firmen «Lohndiskriminierung» im eigenen Unternehmen feststellen können. «Logib» liegt die gleiche Methodologie zugrunde wie der Lohnstruktur-Erhebung (LSE), die der Bund alle zwei Jahre durchführt.

Der Arbeitgeberverband hat bereits wiederholt auf das mangelhafte Analyseverfahren der Lohnstruktur-Erhebung hingewiesen. Immer mehr Lohn-Experten stützen diese Einschätzung und bezweifeln die Methodik der LSE ebenfalls. Avenir Suisse bläst nun ins gleiche Horn. «Logib» würde wichtige Analysefaktoren – insbesondere die Berufserfahrung – ignorieren. Das verzerre die Resultate: Gerechtfertigte Lohnunterschiede weise «Logib» fälschlich als Lohndiskriminierung aus.

Nicht zuletzt würden zu rudimentäre Analysemodelle den Frauen mehr schaden als nützen. Denn: Wo die Gefahr bestehe, ungerechtfertigt als «diskriminierend» gebrandmarkt zu werden, stelle ein Unternehmen lieber keine Frauen mehr ein. – Will die Politik in der hitzigen «Lohndiskriminierungs»-Debatte einen kühlen Kopf bewahren, sollte sie diese Fakten und Argumente ernst nehmen.