Fehlende Qualifikation und Erfahrung sind Haupttreiber der Erwerbslosigkeit

20. Februar 2017 Fokus
Von Simon Wey

Die Erwerbslosenquote hat sich in der Schweiz in den letzten zehn Jahren nur wenig bewegt und lag 2015 bei 4,5 Prozent. Auffallend sind die gestiegenen Quoten bei Personen mit tiefem Bildungsniveau und jugendlichen Männern. Dies unterstreicht die Bedeutung einer soliden Ausbildung und höherer Bildungsabschlüsse besonders für Jugendliche.

Die Betrachtung der gesamtschweizerischen Erwerbslosenquote greift zu kurz, um den teilweise grossen Heterogenitäten der Quoten zwischen Frauen und Männern, Personen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Ausbildung und Herkunft sowie den verschiedenen Regionen der Schweiz gerecht zu werden. Der neuste Fokus «Erwerbslosigkeit: Fehlende Qualifikation und Erfahrung als Haupttreiber» wirft deshalb einen differenzierten Blick auf die Erwerbslosenquoten und deren Entwicklung in den letzten zehn Jahren und nennt mögliche Gründe für die teils stark voneinander abweichenden Werte.

So hat beispielsweise seit 2005 die Erwerbslosenquote der Frauen ab-, diejenige der Männer zugenommen. Beide Entwicklungen sind zudem bei ausländischen Personen stärker ausgeprägt als bei Schweizerinnen beziehungsweise Schweizern. Besonders auffallend ist die Zunahme der Erwerbslosigkeit bei jungen Männern und solchen mit höchstem Bildungsabschluss auf Sekundarstufe I. Nach wie vor unterdurchschnittlich ist hingegen die Erwerbslosigkeit der über 55-Jährigen.

Die vorliegende Analyse liefert Politik und Wirtschaft wertvolle Hinweise auf mögliche Handlungsfelder – etwa in welchen Personengruppen und Regionen potenziell inländische Arbeitskräfte verfügbar sind und wo Massnahmen zur Verminderung der Erwerbslosigkeit die grösste Wirkung entfalten können.