Demografischer Trend: Unternehmen müssen mehr auf Frauen setzen

27. Mai 2014 News

Angesichts der demografischen Alterung müssen Unternehmen in Zukunft vermehrt auf Frauen setzen. Dafür braucht es in der Wirtschaft ein Umdenken. Valentin Vogt, Präsident des Schweizerischen Arbeitgeberverbands, sprach sich am ersten Vereinbarkeitsgipfel denn auch für eine neue Unternehmenskultur aus.

In 10 Jahren werden in der Schweiz pro Jahr 44’000 Arbeitskräfte fehlen. Das Szenario, das Valentin Vogt am ersten Vereinbarkeitsgipfel von Pro Familia skizzierte, verdeutlicht die demografischen und wirtschaftlichen Herausforderungen des Wirtschaftsstandorts Schweiz. Für den Arbeitgeberpräsident ist klar: Angesichts dieses Trends müssen die Unternehmen inskünftig vermehrt auf Frauen setzen. Nur so bleibt die Schweiz trotz demografischer Alterung auf Wachstumskurs. Auch die Bedürfnisse der Jüngeren gilt es laut Vogt besser zu berücksichtigen. Punkto finanzielle und familiäre Verantwortung würden diese nämlich gleich lange Spiesse für beide Geschlechter fordern. Die Unternehmen müssen also neue Wege beschreiten. Nur: «Ohne grundlegende Veränderungen in der Unternehmenskultur wird das nicht gehen». Damit sich die Kultur in den Firmen ändere, brauche es auch mehr Frauen in Führungspositionen, glaubt Vogt.

Bundesrat Johann Schneider-Ammann schlug in die gleiche Kerbe: Frauen und ältere Mitarbeitende böten ein grosses Potenzial für den Schweizer Arbeitsmarkt. Dieses müsse «wachgeküsst» werden. In den Augen des Wirtschaftsministers sind familienergänzende Betreuung und familienfreundliche Arbeitsbedingungen dabei besonders zentral.

Anlässlich des Gipfels präsentierte Pro Familia zudem eine frisch lancierte Online-Plattform, die Unternehmen und Arbeitnehmenden eine Fülle von Informationen und Materialien rund um das Thema Vereinbarkeit bietet. Anhand eines Bewertungstools lässt sich ausserdem der «Family-Score» bzw. die Familienfreundlichkeit eines Unternehmens ermitteln. Für Firmen ist der Score nicht zuletzt im Sinne des Employer-Brandings interessant.