Notwendige Offensive gegen die Impfskepsis

13. Oktober 2021 News

Der Schweizerische Arbeitgeberverband unterstützt die bundesrätliche Impfoffensive. Er bedauert aber, dass die Landesregierung konkrete Zielwerte für die Rückkehr zu einem Leben ohne Einschränkungen lediglich andeutet. In der jetzigen Phase der Pandemie wird mehr Verbindlichkeit gewünscht.

Der Bundesrat will in den kommenden Wochen und Monaten die im internationalen Vergleich tiefe Impfquote mit knapp hundert Millionen Franken erhöhen. Wie an der Medienkonferenz weiter mitgeteilt wurde, sind die Vorschläge des Bundesrats zur landesweiten Impfoffensive in der Konsultation bei Kantonen und Sozialpartnern teilweise kontrovers diskutiert worden. Darum verzichtet der Bundesrat nun darauf, die Impf-Gutscheine einzuführen.

Der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV) unterstützt die dreiteilige Impfoffensive. Der Wirtschaftsdachverband erwartet vom Bundesrat eine effiziente und überzeugende Impfkampagne, damit sämtliche Massnahmen in der Schweiz rasch aufgehoben werden können. Nach Angaben der Landesregierung sollte die Impfquote – ohne Einrechnung der bereits genesenen Personen – bei den über 65-Jährigen bei 93 Prozent und bei den 18- bis 65-Jährigen bei 80 Prozent liegen, damit das Gesundheitswesen nicht überlastet wird und die geltenden Massnahmen aufgehoben werden können. Trotz dieser klaren Aussagen will sich der Bundesrat weiter nicht in die Karten schauen lassen. Für die Arbeitgeber ist es bedauerlich, dass einmal mehr keine verbindlichen Zielwerte für die Rückkehr in ein Leben ohne Einschränkungen bekanntgegeben werden. Die Wirtschaft ist für eine weitere Erholung auf einen planbaren Rahmen angewiesen.

Zielführend ist für den SAV das Vorgehen bei den nationalen Impfwochen und bei den mobilen Beratungs- und Impfstellen. Teilweise skeptisch sind die Arbeitgeber dagegen beim Gesprächsablauf zu den individuellen Informationen. Die Beratungsgutscheine hat der SAV abgelehnt, weil damit Fehlanreize geschaffen werden und für die Zukunft ein Signal ausgesendet wird, dass es sich bei einer nächsten Impfung lohnt, sich erst spät impfen zu lassen. Anstelle solcher Gutscheine würde der SAV Anlässe bevorzugen, die allen Geimpften zugutekommen.