Eine von der Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge (OAK BV) auf Anfrage der Sozialpartner in Auftrag gegebene Studie kommt zum Schluss, dass die 2013 erlassenen Weisungen zu den Kosten der Vermögensverwaltung den gewünschten Transparenzschub in der zweiten Säule gebracht haben. Demnach werden die Kosten in den Betriebsrechnungen der Vorsorgeeinrichtungen nicht nur lückenloser, sondern auch unter umfassender Berücksichtigung der Kostentreiber erfasst. Dies wirkt sich positiv auf früher weniger kostentransparente Anlageprodukte wie die Gruppe der alternativen Anlagen aus. Von dieser Offenlegung auf der Produktseite profitieren letztlich auch Anlegergruppen ausserhalb der zweiten Säule, sind sich die Autoren der Studie sicher.
Der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV) stellt mit Genugtuung fest, dass sich nach dem Erlass der Weisungen die Transparenz in den Vorsorgeeinrichtungen verbessert hat. Zudem ist das Bewusstsein der paritätisch organisierten Stiftungsräte der Vorsorgeeinrichtungen gestärkt worden. Die Studie bestätigt nun, dass ein sehr guter Transparenzgrad erreicht ist und die Verantwortlichen dafür sorgen, mit ihren Vermögensanlagen ein möglichst gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zu erzielen. So sanken die Aufwendungen für die Vermögensverwaltung gemäss Studie in den beiden letzten Jahren leicht, was angesichts des schwierigen Umfelds auf den Kapitalmärkten von grosser Bedeutung ist.
Es ist erfreulich, dass den Entscheidungsträgern in den Vorsorgeeinrichtungen hinsichtlich der Vermögensanlagen ein gutes Zeugnis ausgestellt wird. Dasselbe Verantwortungsbewusstsein ist notwendig, um in der beruflichen Vorsorge auch für die Zukunft trotz demografischer Alterung und lang andauerndem Negativzinsumfeld sichere Renten zu garantieren. Ein wichtiger Schritt ist die Senkung des rentenbildenden Mindestumwandlungssatzes, um überhöhte Rentenversprechen zu verhindern. Eine politisch austarierte Lösung bietet der SAV mit dem Sozialpartnerkompromiss an. Die Arbeitgeber erwarten nun von Bundesrat und Parlament, dass sie ihrerseits die Verantwortung wahrnehmen und das Geschäft nach einer raschen Vernehmlassung im Parlament zügig verabschieden.