Fachkräftemangel bereits heute weit verbreitet

16. April 2014 News

Ein vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) veröffentlichtes Indikatorensystem zeigt, dass der Fachkräftemangel bereits heute weit verbreitet ist. Es liefert Branchen- und Berufsverbänden Hinweise, wie gut das Fachkräftepotenzial ausgeschöpft wird und wie die Alters- und Qualifikationsstruktur der Berufsfelder aussieht.

Der im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) verfasste Bericht «Fachkräftemangel in der Schweiz» verschafft einen Überblick über die Nachfrage nach Fachkräften in verschiedenen Berufsfeldern. Rund 36 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in einem Beruf mit einem Verdacht auf Fachkräftemangel. Besonders häufig finden sich Anzeichen für einen schwer zu deckenden Fachkräftebedarf in Berufen des Managements, im Bereich Administration, Finanzen und Rechtswesen, in Gesundheitsberufen, in Lehr- und Kulturberufen sowie in Berufen der Technik und Informatik (MINT). Das Indikatorensystem beleuchtet verschiedene Formen und Aspekte des Fachkräftebedarfs in der Schweiz quer über verschiedene Berufe hinweg und weist auf mögliche Ansatzpunkte zur Entschärfung der Problematik in verschiedenen Berufsfeldern hin.

Die Resultate bestätigen die weit verbreiteten Klagen der Unternehmen über Schwierigkeiten bei der Personalrekrutierung. Mit Blick auf die demografische Entwicklung (stagnierende oder sogar schrumpfende Erwerbsbevölkerung ab 2020) sowie die Umsetzung der Masseneinwanderungs-Initiative gilt es nun, die entwickelten Indikatoren zu nutzen, um Massnahmen zur Linderung des Fachkräftemangels – etwa im Bildungs-, Arbeitsmarkt- oder Migrationsbereich – möglichst zielgenau auszugestalten. Den geeigneten strategischen Rahmen dazu bildet die von Bund, Kantonen und Sozialpartnern getragene Fachkräfte-Initiative.

Der Schweizerische Arbeitgeberverband hat im Rahmen dieser Initiative bereits eine Massnahme zur Erhöhung der Arbeitsmarktbeteiligung älterer Arbeitnehmender ins Leben gerufen: die Initiative «arbeitsmarkt45plus».