Höheres Rentenalter – ein Akt der Fairness

30. Oktober 2015 Medienbeiträge

Muss das Rentenalter erhöht werden? Ja. In dreissig Jahren wird sich die Zahl der Rentner auf gegen drei Millionen nahezu verdoppelt haben. Nur mit einer schrittweisen Erhöhung des Rentenalters lässt sich die AHV sichern. Ein höheres Rentenalter ist zudem ein Gebot der Fairness zwischen den Generationen.

Die demografische Alterung erreicht mit der Pensionierung der Baby-Boomer bald ihren Höhepunkt. In dreissig Jahren wird sich die Zahl der Rentner auf gegen drei Millionen nahezu verdoppelt haben. Nur mit einer schrittweisen Erhöhung des Rentenalters lässt sich die AHV sichern. Denn:

  • Die AHV schreibt bereits rote Zahlen. Gemäss Bundesrat wird sich das Loch in der AHV-Kasse ohne Massnahmen auf acht Milliarden Franken steigern per 2030 – pro Jahr!
  • Finanziert wird die AHV über Lohnbeiträge. Im Geburtsjahr der AHV – 1948 – mussten sechs Personen arbeiten, um mit ihren Lohnabzügen eine AHV-Rente zu finanzieren. In fünfzehn Jahren werden zwei Erwerbstätige für eine Rente aufkommen müssen. Ohne schrittweise Erhöhung des Rentenalters würde die finanzielle Last insbesondere für junge Menschen und Familien unerträglich.
  • 1948 lebte eine Frau im Alter 65 noch 14 Jahre, ein Mann noch deren 12. Heute betragen die Vergleichswerte stolze 20 respektive 25 Jahre.
  • Es entspricht der Tradition der Schweiz, grosse Herausforderungen mit Fairness – auch zwischen den Generationen – anzugehen. Die für alle verdaubare Lösung für sichere AHV-Renten auf heutigem Niveau besteht aus einem vernünftigen Mix zwischen einer moderaten Zusatzfinanzierung und einer schrittweisen Erhöhung des Rentenalters.
  • Der Schweizerische Arbeitgeberverband hat ein faires Modell entwickelt: Vorerst wird das Rentenalter der Frauen an dasjenige der Männer angepasst. Nach 2030 wird eine moderate Erhöhung des Rentenalters für Frau und Mann in Monatsschritten die AHV-Renten sichern. Eine faire und ausgewogene Lösung.

Der Beitrag von Martin Kaiser erschien in der Zeitschrift «Aufbruch».