Die paritätisch geführte berufliche Vorsorge ist eine zentrale Domäne der Sozialpartnerschaft. Deshalb erteilte der damalige Bundespräsident Alain Berset im April 2018 den Sozialpartnern den Auftrag, eine Lösung für die drängendsten Probleme der zweiten Säule zu erarbeiten. Nach intensiven Verhandlungen einigten sich der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV), Travail.Suisse und der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) auf eine Lösung: den Sozialpartnerkompromiss. Der Reformvorschlag des Bundesrates «BVG 21» basiert auf diesem Kompromiss.

Die Lösung modernisiert das BVG, berücksichtigt ausgewogen vielfältige Interessen und ist aus unserer Einschätzung auch mehrheitsfähig. Hier wird der Sozialpartnerkompromiss kurz erklärt:

Durch die gewählte Kombination von beitrags- und leistungsseitigen Massnahmen sind die mit dem Kompromiss verbundenen Mehrkosten von insgesamt 0,8 Lohnbeitrags-Prozente verhältnismässig und bewegen sich im erwarteten Rahmen. Der Vorschlag überzeugt nicht zuletzt durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und ist damit auch KMU-tauglich. Im Unterschied zu früheren Reformansätzen für die Übergangsgeneration erlaubt das vorgeschlagene Modell nicht nur die sofortige Senkung des Mindestumwandlungssatzes, sondern auch den Verzicht auf die Führung einer «doppelten Schattenrechnung» durch die Vorsorgeeinrichtungen. Zudem ist das Modell einfach, schnell und kostengünstig umsetzbar.

 

Die Sozialpartner präsentieren ihre Kompromisslösung zur Reform des BVG

Die BVG-Reformdiskussion im Zeitraffer

7. März 2010

Die Schweizer Bevölkerung stimmt ab

Die Senkung des Mindestumwandlungssatzes von 6,8 auf 6,4 Prozent scheitert mit 73 Prozent der Stimmen in der Volksabstimmung.

24. September 2017

Die Reform AV2020 scheitert an der Urne

Die Schweizer Stimmbürger stimmten über die Reform Altersvorsorge 2020 ab. Diese wird mit einen Nein-Stimmen-Anteil von 52,7 Prozentabgelehnt - ganz im Sinne der Arbeitgeber. Die unsolidarische Scheinreform schiebt die strukturellen Probleme der AHV nicht nur auf die lange Bank, sondern vergrössert sie. Damit steigt der Druck zu einer rascheren Erhöhung des Rentenalters und zu noch mehr Zusatzfinanzierung.

2. März 2018

Der nächste Reformversuch nimmt seinen Lauf

Der Bundesrat verabschiedet die Eckwerte für die nächsten Reformversuche von AHV und BVG.

9. April 2018

Die Sozialpartner werden konsultiert

Der damalige Bundespräsident Alain Berset erteilte den Sozialpartnern den Auftrag, eine Lösung für die drängendsten Probleme der zweiten Säule zu erarbeiten.

2. Juli 2019

Der Sozialpartnerkompromiss steht

Nach intensiven Verhandlungen einigten sich der Schweizerische Arbeitgeberverband, Travail.Suisse und der Schweizerische Gewerkschaftsbund auf eine Lösung: den Sozialpartnerkompromiss. Dieser wird am 2. Juli 2019 Bundesrat Berset und selbentags der Öffentlichkeit präsentiert.

13. Dezember 2019

Der Bundesrat anerkennt den Kompromiss

Der Bundesrat hat das Vernehmlassungsverfahren zur Reform der beruflichen Vorsorge (BVG) eröffnet. Der Schweizerische Arbeitgeberverband stellt mit Genugtuung fest, dass er sich dabei auf den von den Sozialpartnern ausgearbeiteten Kompromiss abstützt. Nun muss die ausgewogene Reform auch im Parlament rasch vorankommen.

29. Mai 2020

Das Ende der Vernehmlassung (Fristverlängerung aufgrund des Coronavirus)

Bis zu diesem Zeitpunkt konnten sich unter anderem alle in der Bundesversammlung vertretenen Parteien, Kantone, Gemeinde wie auch die Dachverbände der Wirtschaft zur Vorlage äussern.

25. November 2020

Bundesrat verabschiedet Botschaft zur BVG-Reform

An seiner Sitzung hat der Bundesrat die Botschaft für diese Reform verabschiedet und ans Parlament überwiesen.