Der als «Nahtstelle I» bezeichnete Übergang zwischen der obligatorischen Schule und der Sekundarstufe II ist ein zentrales Scharnier im Bildungssystem und ein wichtiges Moment im Bildungsverlauf der Jugendlichen. Diese treffen auf dem Lehrstellenmarkt auf eine Auswahl von knapp 100’000 Lehrstellen, die von rund 60’000 Unternehmen angeboten werden. Erstmals konnte das Bundesamt für Statistik in einer Längsschnittanalyse sämtliche Übergänge eines ganzen Jahrgangs – der rund 83’000 Jugendlichen, die 2012 die obligatorische Schule verlassen haben – untersuchen.
Zwei Drittel dieser Jugendlichen haben sich innerhalb von zwei Jahren für eine berufliche Grundbildung entschieden, 29 Prozent besuchen eine weiterführende Schule. Direkt nach Abschluss der Volksschule gehen 14 Prozent der Jugendlichen in eine Übergangsausbildung beziehungsweise eine Zwischenlösung. Frauen wählen häufiger als Männer eine allgemeinbildende Schule und weniger häufig eine vierjährige Berufslehre. In der Schweiz geborene Jugendliche mit schweizerischer Nationalität und mindestens einem Elternteil mit Tertiärabschluss beginnen häufiger eine allgemeinbildende Schule oder eine vierjährige Berufslehre. Auffallend ist auch, dass in den ländlichen Regionen die berufliche Grundbildung beliebter ist als in den städtischen Agglomerationen.
Die Zahlen belegen, dass ein wichtiges bildungspolitisches Ziel von Bund und Kantonen in dieser Kohorte erreicht wurde: dass 95 Prozent aller Jugendlichen einen Abschluss auf Sekundarstufe II erlangen. Es bedarf kontinuierlicher Anstrengungen, diese Leistungen des gesamten Bildungssystems – und nicht zuletzt auch des Ausbildungsengagements der Unternehmen – aufrechtzuerhalten. Ein gelungener Übergang von der Volksschule in die weiterführende Bildung ist der Schlüssel, damit die Jugendlichen ihren Platz in Gesellschaft und Berufsleben finden. Bund, Kantone, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen sowie Lehrer arbeiten dabei zusammen.