Grosses Engagement von KMU im Bereich der Mitarbeiterweiterbildung

24. April 2024 News

Eine Studie des Schweizerischen Verbands für Weiterbildung zeigt, dass KMU Weiterbildungen als sehr wichtig erachten und sich die allermeisten Arbeitgeber an deren Kosten beteiligen. Der Schweizerische Arbeitgeberverband begrüsst diese Resultate. Es gilt, weiterhin auf bestehende Angebote oder branchenspezifische Aus- und Weiterbildungen zu setzen.

Welche Bedeutung haben Weiterbildungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und in welchem Masse unterstützen sie diese finanziell? Eine publizierte Studie des Schweizerischen Verbands für Weiterbildung (SVEB) ging diesen und weiteren Fragestellungen nach. Die Auswertung zeigt, dass die Weiterbildung für Schweizer KMU von höchster Bedeutung ist: 336 der 386 befragten Unternehmen respektive bemerkenswerte 87 Prozent erachten Weiterbildung als wichtig. Ein noch grösserer Anteil – über 90 Prozent der Arbeitgeber – übernimmt mindestens die Hälfte der Kosten oder der Arbeitszeit. Ungefähr zwei Drittel der KMU rechnen die Weiterbildung bereits im Voraus in ihr Unternehmensbudget ein. Ziel der Weiterbildungen aus Sicht der KMU ist es, allfällige Lücken im Kompetenzbedarf ihrer Mitarbeitenden zu füllen. Dies geschieht in den meisten Fällen mit Hilfe einer praxisnahen Weiterbildung. 

Die Studie zeigt neben der hohen Bedeutung von Weiterbildung und einer grossen Bereitschaft, in Weiterbildungen zu investieren, auch Lücken auf: 30 Prozent der befragten KMU stossen aus Zeit- oder Finanzierungsgründen oder weil kein passendes Angebot existiert an Grenzen, weshalb sie teilweise weniger in Weiterbildung investieren als sie eigentlich möchten – trotz grundsätzlicher Bereitschaft zur Investition in Weiterbildung. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitenden oftmals kein formalisiertes Weiterbildungsangebot unterhalten, da einerseits der Kompetenzbedarf statischer ist und andererseits betreffend Weiterbildung sehr viel auf informellem Weg beigebracht wird. Gemäss Studie unterschätzen viele Unternehmen ihre eigenen Weiterbildungsaktivitäten, da sie ihre informellen Bemühungen häufig gar nicht als Weiterbildung wahrnehmen. 

Bemerkenswert ist, dass trotz grosser Bereitschaft der KMU zur Unterstützung von Weiterbildungsaktivitäten in etwas mehr als der Hälfte der befragten KMU die Mitarbeitenden laut Studie nur selten an einer Weiterbildung teilnehmen. Dabei bestehen grosse Unterschiede je nach Qualifikationsniveau: Beispielsweise sind KMU, in denen grossmehrheitlich geringqualifizierte Mitarbeitende vertreten sind, weniger weiterbildungsaffin, da sie ihre Mitarbeitenden oftmals als unmotiviert wahrnehmen.  

Der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV) begrüsst, dass die überwiegende Mehrheit der KMU eine hohe Weiterbildungsbereitschaft aufweist und ihren Mitarbeitenden unterstützend zur Seite steht. Als wichtig erachtet er es aber, bestehende Angebote – wie zum Beispiel «viamia», die kostenlose Laufbahnberatung für Erwerbstätige ab 40 Jahren – besser mit den KMU zu vernetzen und den Unternehmen sowie ihren Mitarbeitenden so einen Mehrwert bei der Personalentwicklung zu bieten. Der SAV begrüsst zudem Brancheninitiativen, welche spezifisch die Aus- und Weiterbildung von Erwerbstätigen ohne Berufsabschluss fördern. Nationale, übergreifende Regulierungen sind dafür nicht zielführend.