Bei den Mitgliedern: Swissmem Industrietag im Zeichen der Sicherheit

4. August 2022 News

Für seinen 15. Industrietag wählte der Verband der Schweizer Maschinen, Elektro- und Metallindustrie Swissmem das Thema Sicherheit mit all seinen Facetten - von Cybersicherheit in den Unternehmen bis zur geopolitischen Sicherheit und der Rolle der Schweiz. Die Mitglieder sowie zahlreiche weitere Gäste, so auch der Schweizerische Arbeitgeberverband, profitierten von einem spannenden Programm mit einem interaktiven Teil.

Die Themenwahl des diesjährigen Industrietages von Swissmem, «Sicherheit und Resilienz für Industrie und Gesellschaft», erhielt durch den Ausbruch des Ukraine-Kriegs eine hochaktuelle, sicherheitspolitische Dimension. Referenten und Podiumsteilnehmer boten den Mitgliedern und weiteren Anwesenden aus Politik, Wirtschaft, und Gesellschaft in Zürich-Stettbach ein breit abgefächertes Bild zur Sicherheitsthematik.

Im ersten Teil des Programms standen die sicherheitspolitische Lage Europas sowie die Cybersicherheit im Fokus. In seinem Referat beschrieb Anders Fogh Rasmussen, ehemaliger NATO-Generalsekretär und Dänischer Alt-Premierminister, die aktuelle Lage und das Kräfteverhältnis durch den Angriff Russlands auf die Ukraine eindrücklich. Seine Erfahrung und die Lehren aus der Geschichte führten zu seiner eindringlichen Mahnung: «In einem Kampf zwischen Autokratie und Demokratie kann man nicht neutral bleiben!»

Die Schweizer Perspektive nahmen der oberste Finanzchef, Bundesrat Ueli Maurer, und Riccardo Sibilia, Leiter Computer Network Operations der Schweizer Armee, auf. Für Bundesrat Maurer ist klar, dass Krisen immer auch Chancen bieten, und man diese nutzen muss. Und für die Cybersicherheit weist die Schweiz mehrere Standortvorteile auf – das geplante Bundesamt für Cybersicherheit und die Idee einer «Swiss Cloud» sind zwei Beispiele zur Stärkung der Kompetenzen in diesem Bereich.

Riccardo Sibilia schliesslich führte die Anwesenden direkt auf eine Reise in die Tiefen der Cyberwelt: wie könnte ein Tag nach einem Cyberangriff aussehen? Auch er hatte eine Botschaft an die Adresse der Unternehmen: Sicherheit ist Sache der Geschäftsleitung, und diese muss dafür sorgen, dass das Unternehmen gegen Cyberangriffe vorbereitet ist.

Zu diesem Thema stellte Swissmem-Präsident Martin Hirzel die Ergebnisse einer Umfrage vor, welche der Verband zusammen mit der Universität Bern bei den Mitgliederfirmen durchgeführt hatte. Aus den Antworten ging hervor, dass in den letzten zwei Jahren ganze 70 Prozent der 271 antwortenden Firmen Ziel von mindestens einer Attacke geworden waren. Entsprechend sei die Sensibilisierung in den Firmen für diese Risiken hoch, folgerte Hirzel. Und schloss den Bogen zur geopolitischen Sicherheitslage: Die Schweiz muss und kann sich bei der Lösung der globalen Probleme einbringen – durch aktive Diplomatie, fokussierten Multilateralismus und kooperative Neutralität, wie der Swissmem-Präsident betonte. Gleiches gelte auch für die Firmen, die weltweit für Wohlstand und die Verankerung liberaler Werte sorgen.

Swissmem ist der führende Verband für KMU und Grossfirmen der Schweizer Tech-Industrie. Seit 1999 treten der Verein Schweizerischer Maschinenindustrieller (VSM) und der Arbeitgeberverband der Schweizer Maschinenindustrie (ASM) unter der Marke Swissmem auf. 2007 änderte der VSM seinen Namen zu Swissmem und übernahm die bisherigen Aktivtäten des ASM.


In einer Serie berichtet der SAV über die Jahresversammlungen einzelner Mitglieder. Diesen Sommer erscheinen hier Kurzreportagen der Besuche.