«Professional Bachelor/Master» kommt einen Schritt weiter

13. März 2024 News

Der Nationalrat spricht sich in der Frühlingssession 2024 mit grosser Mehrheit für die Einführung der Titel «Professional Bachelor» und «Professional Master» für die formalen Abschlüsse der Berufsbildung aus. Die Arbeitgeber begrüssen dieses Zeichen zur Stärkung der Höheren Berufsbildung, verlangen aber, dass die Resultate der bereits laufenden Arbeiten der Bildungsakteure nun rasch in die politische Diskussion einfliessen.

Gleich fünf Motionen zur Titeläquivalenz für die höhere Berufsbildung wurden für die Frühlingssession 2024 eingereicht. Darin wird der Bundesrat beauftragt, die höhere Berufsbildung mit den Abschlusstiteln «Professional Bachelor» beziehungsweise «Professional Master» aufzuwerten. Ziel der Titel ist es, der Höheren Berufsbildung die gebührende Anerkennung in der öffentlichen Wahrnehmung zu geben. Die Titel sollen insbesondere zum Ausdruck bringen, dass es sich dabei um eine weiterführende Ausbildung auf Tertiärstufe handelt. 

Der Nationalrat stimmt den Motionen in der Frühlingssession 2024 deutlich mit 154 zu 33 Stimmen bei 3 Enthaltungen zu. Aus Sicht der Arbeitgeber ist dies ein wichtiges Zeichen, um den wichtigen Ausbildungsweg der Berufslehre zu stärken. Trotz ausgezeichneter Karrierechancen und hochwertiger Ausbildung, macht dieser Schritt der Einführung solcher Titel Sinn. Denn die gebührende gesellschaftliche Anerkennung ist mitentscheidend dafür, ob sich die Jugendlichen auch in Zukunft noch für eine Lehre und die Fachkräfte auch weiterhin für Abschlüsse der höheren Berufsbildung entscheiden. Die Schweizer Wirtschaft ist auf Fachkräfte angewiesen, die entlang den Bedürfnissen der Wirtschaft ausgebildet wurden. Insbesondere gegenüber den non-formalen «Weiterbildungs-Master» der Fachhochschulen (MAS) müssen auch die formalen Titel der höheren Berufsbildung aufgewertet werden.

Obwohl der Schweizerische Arbeitgeberverband den Entscheid der grossen Kammer begrüsst, gibt er zu bedenken, dass das Thema der Titelzusätze in den vergangenen Jahren innerhalb der Bildungslandschaft intensiv besprochen wurde. Im November 2023 konnte am Spitzentreffen der Berufsbildung das weitere Vorgehen zur Umsetzung von Massnahmen in der Verbundpartnerschaft diskutiert und der Weg für die politische Entscheidungsfindung freigemacht werden. Es sollen ein Bezeichnungsrecht und -schutz für die Höheren Fachschulen eingeführt werden sowie die Titel «Professional Bachelor» und «Professional Master» als Titelzusätze zu den landessprachlichen Titeln vergeben werden. Diese Resultate sind Ergebnisse von breit geführten Diskussionen, womit sie den Interessen der unterschiedlichen Akteure am besten gerecht werden. Die entsprechenden Gesetzesvorlagen werden aktuell unter Einbezug der Tripartiten Berufsbildungskonferenz (TBBK) ausgearbeitet und bis im dritten Quartal 2024 in die Vernehmlassung geschickt wird. Der Schweizerische Arbeitgeberverband macht darauf aufmerksam, dass diese verbundpartnerschaftlichen Arbeiten weitergeführt werden müssen, damit die aus den Vernehmlassungen gesammelten, wichtigen Resultate auch in die politische Diskussion einfliessen können.