Heks und Schweizerischer Arbeitgeberverband lancieren Dossier zum Thema Chancengleichheit

22. Mai 2013 News

Das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz (Heks) hat eine nationale Kampagne für mehr Chancengleichheit in der Schweizer Arbeitswelt lanciert. Herzstück der Kampagne ist ein gemeinsam mit dem Schweizerischen Arbeitgeberverband publiziertes Dossier mit Best-Practice-Tipps von Schweizer Unternehmen.

«Wir sehen in unseren Projekten und Programmen zur Arbeitsintegration, dass es Menschen gibt, die auf dem Schweizer Arbeitsmarkt benachteiligt werden», sagt Heks-Direktor Ueli Locher. «Unsere Beobachtungen werden durch eine ganze Reihe von Untersuchungen bestätigt, die aufzeigen, in welchen Bereichen Diskriminierungen bestehen.»

Jugendliche mit Migrationshintergrund etwa müssen rund fünfmal mehr Bewerbungen schreiben als Schweizer Jugendliche, um an ein Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Nur jeder Fünfte, der nach dem 55. Lebensjahr den Job verliert, schafft den Einstieg ins Berufsleben wieder. Und im Jahr 2010 verdienten Ausländerinnen und Ausländer im Durchschnitt zwölf Prozent weniger als Schweizerinnen und Schweizer.

Chancengleichheit zahlt sich aus
Das Heks und der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV) sind überzeugt: Die Benachteiligung von Menschen auf dem Arbeitsmarkt ist eine Verschwendung von Talenten und Fähigkeiten. Denn Chancengleichheit zahlt sich aus – nicht nur für benachteiligte Menschen, sondern auch für die Unternehmen, die diesen Menschen Chancen eröffnen. «Eine auf Chancengleichheit ausgerichtete Unternehmenspolitik ist betriebswirtschaftlich interessant», sagt Thomas Daum, Direktor des SAV. «Gleichzeitig ist Chancengleichheit gesellschaftlich erwünscht, weil die Teilnahme am Arbeitsprozess integrativ wirkt und soziale Sicherheit gewährleistet.»

Tipps von Schweizer Unternehmen
Gemeinsam mit dem SAV veröffentlichte das Heks das Dossier «Chancengleichheit zahlt sich aus – Best Practice von Schweizer Unternehmen», das zwölf im Bereich der Chancengleichheit aktive Schweizer Unternehmen porträtiert. Grosse Unternehmen wie die Schweizerische Post, aber auch kleinere Betriebe von der Wäscherei bis zur Baufirma zeigen auf, weshalb eine auf Chancengleichheit ausgerichtete Unternehmenspolitik ihrer Ansicht nach nicht nur gesellschaftlich verantwortungsvoll, sondern durchaus auch betriebswirtschaftlich interessant ist.

So beobachten die Betriebe etwa ein verbessertes Betriebsklima, eine tiefere Fluktuation, eine erfolgreiche Sicherung von Nachwuchs- und Fachkräften sowie insgesamt ein finanziell besseres Ergebnis. «Die Vielfalt rechnet sich auch aus wirtschaftlicher Sicht», sagt Sabine Rial-Ramseier von der Schweizerischen Post. «Gemischte Teams verstehen die Anliegen der vielfältigen Kundschaft besser und können dadurch hochwertige Dienstleistungen erbringen.»

Regionale Veranstaltungen für Arbeitgeber
In regionalen Veranstaltungen werden die von den Unternehmen empfohlenen Best Practices interessierten Firmen nun vorgestellt – um gemeinsam zu diskutieren und zu lernen, wie Chancengleichheit in der Arbeitswelt im Interesse aller gefördert werden kann.