Vorsorgeeinrichtungen im Jahr 2010 finanziell stabil

15. Dezember 2011 News

Die finanzielle Lage der Vorsorgeeinrichtungen ist 2010 gemäss Bericht des Bundesamtes für Sozialversicherungen im Vergleich zu 2009 stabil geblieben. Der Anteil der Kassen in Unterdeckung ist leicht gesunken. Eine aktuelle Schätzung zeigt hingegen, dass sich die finanzielle Situation der Vorsorgeeinrichtungen seit Ende 2010 wiederum verschlechtert hat.

Der Bericht zur finanziellen Lage der Vorsorgeeinrichtungen und der Lebensversicherer in der beruflichen Vorsorge per Ende 2010 basiert auf einer Erhebung des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV) bei den Aufsichtsbehörden der beruflichen Vorsorge. Die Auswertung zeigt, dass sich Ende 2010 289 registrierte Kassen (14,3%) in Unterdeckung befanden. Im Vorjahr waren 353 Kassen (16,6%) von einer Unterdeckung betroffen. Die gesamte Unterdeckungssumme belief sich per 31. Dezember 2010 auf rund 33,4 Mrd. Franken, gegenüber 32,1 Mrd. im Vorjahr.

Kassen mit Staatsgarantie besonders betroffen
Der grösste Teil der Unterdeckungssumme betraf Kassen mit Staatsgarantie. Deren Fehlbetrag stieg gegenüber 2009 um 1,4 Mrd. Franken auf 27 Mrd. Viele von ihnen weisen unabhängig von der Situation auf dem Kapitalmarkt einen Deckungsgrad unter 100% auf, weil sie wegen der Staatsgarantie nie vollständig ausfinanziert wurden. Die Unterdeckung der Kassen ohne Staatsgarantie ist deutlich geringer.

Neuste Berechnung weist auf Verschlechterung hin
Die aufgrund eines Rechnungsmodells beurteilte aktuelle Situation der Kassen weist generell auf eine erhebliche Verschlechterung der finanziellen Lage bis Ende November 2011 hin. Der durchschnittliche Deckungsgrad der Einrichtungen ohne Staatsgarantie beträgt zwar noch rund 100%. Im Zusammenhang mit der «Schuldenkrise» bleiben die Unsicherheiten bezüglich der weiteren Entwicklungen an den Finanzmärkten aber gross. Diesen müssen die Vorsorgeeinrichtungen weitgehend ohne genügend hohe Wertschwankungsreserven begegnen, oder sie sind sogar bereits in einer Unterdeckung. Die Risiken für die Vorsorgeeinrichtungen bleiben entsprechend hoch.