Verbesserte Perspektiven für Schweizer Wirtschaft, aber auch Risiken

17. März 2011 News

Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) hat seine Wachstumsprognose für die Schweiz erhöht. Die Ökonomen des Bundes rechnen neu mit einem Wachstum von 2,1% im laufenden Jahr. Doch sie sind auch besorgt wegen den Folgen des starken Frankens und der Atom-Katastrophe in Japan.

Das Seco ist zuversichtlich für die Schweizer Wirtschaft. Sie soll in diesem Jahr schneller wachsen als angenommen. Die letzte BIP-Schätzung der Bundesökonomen von Mitte Dezember 2010 lag bei 1,5%. Die Schweizer Wirtschaft erhalte Auftrieb durch die gute Entwicklung der Konjunktur in vielen Teilen der Welt, begründet das Seco seine Prognose-Revision auf 2,1%.

Ereignisse in Japan als Unsicherheit
Doch weist das Seco auch auf Unsicherheiten hin. Die jüngsten Ereignisse in Japan stellten ein zusätzliches und potenziell erhebliches Risiko für die Weltkonjunktur dar. Zwar sei es wahrscheinlich, dass «die Folgen des Erdbebens alleine für die Weltkonjunktur und die Schweiz gesamtwirtschaftlich kaum stark ins Gewicht fallen dürften. Diese Einschätzung könnte sich jedoch im Fall einer atomaren Katastrophe wesentlich verändern», schreibt das Seco. Eine weitere Eskalation könne eine massive und länger dauernde Wirtschaftskrise in Japan auslösen. In einem derart ungünstigen Szenario wäre zu befürchten, dass die internationalen Produktionsprozesse stark beeinträchtigt würden. Dies dürfte voraussichtlich spürbar negative Folgen auf die Weltkonjunktur nach sich ziehen.

Daneben bleibt für das Seco in erster Linie der starke Franken ein möglicher Stolperstein. Dieser habe als sicherer Hafen nach den Ereignissen in Japan wieder deutlich zugelegt. Auch die Lage in den USA könnte sich dämpfend auf die Schweizer Wirtschaft auswirken. Dort sei die Immobilienkrise noch nicht ausgestanden.

Pharmabranche stützt Exporte
Vor allem die Pharmaindustrie habe den Export bisher getragen. Sei leide weniger stark als andere Branchen unter dem starken Franken. Von einer «robusten Entwicklung» zu sprechen, sei aber noch zu früh, hält das Seco fest. Vor allem die Maschinenbau-, Elektro- und Metallindustrie leide unter dem starken Franken.

Zudem belasteten hohe Rohstoffpreise den globalen Wirtschaftskreislauf, etwa das teure Erdöl. Die Ökonomen erwarten weiterhin negative Auswirkungen auf den Export und damit auf die Gesamtwirtschaft. Für 2012 sagt das Seco wie schon im Dezember weiterhin ein Wachstum von 1,9% voraus.