Ständerat will neuen Steuerabzug für Aus- und Weiterbildung

17. Juni 2011 News

Wer eine berufsorientierte Aus- oder Weiterbildung absolviert, soll nach dem Willen des Ständerats entsprechende Kosten von der Einkommenssteuer abziehen können. Der Schweizerische Arbeitgeberverband ist erfreut über den Entscheid, den jährlichen Steuerabzug bei maximal 12 000 Franken festzulegen.

Der Ständerat hiess die Vorlage in der Gesamtabstimmung mit 24 zu 4 Stimmen gut. Er will, dass neu berufsorientierte Aus- und Weiterbildungs- sowie freiwillige Umschulungskosten von den Einkommenssteuern abgezogen werden können. Weiterhin nicht abziehbar bleiben sollen die Kosten der Erstausbildung bis zum ersten Abschluss auf der Sekundarstufe II. Ebenfalls ausgeklammert sollen jene Schulungen sein, die nichts mit dem Beruf zu tun haben, sondern bei denen es «um Liebhabereien oder Hobbys» geht.

Ständerat grosszügiger als Bundesrat
Nach dem Willen der kleinen Kammer soll zudem die Obergrenze des Steuerabzugs bei 12 000 Franken liegen. Der Bundesrat hatte einen maximalen Abzug von 6000 Franken vorgeschlagen. Bei einem Abzug von 12 000 Franken werden die Steuerausfälle für den Bund ungefähr 10 Mio. Franken betragen, für die Kantone insgesamt 60 Mio. Franken. Letztere können die Höhe des Abzugs allerdings selber bestimmen und ihn auch tiefer ansetzen. Die Vorlage geht nun an den Nationalrat.

Der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV) begrüsst den Entscheid des Ständerats, den jährlichen Steuerabzug bei maximal 12 000 Franken festzulegen. Der SAV erachtet die Vorlage als wichtig und unterstützt deren Stossrichtung im Sinne einer weniger restriktiven bzw. mehr praxisorientierten Behandlung der Aus- und Weiterbildungskosten im Steuerrecht.

Mobilität zwischen den Branchen fördern
Positiv ist, dass neu auch die Kosten für die freiwillige berufliche Umschulung und die Kosten für den Berufsaufstieg von der Einkommenssteuer abgezogen werden können sowie Abgrenzungsfragen im Steuerrecht vereinfacht werden. Damit wird die Mobilität zwischen Branchen und Berufen gefördert. Zudem erwartet der SAV von der Vorlage, dass sie einen Beitrag zur Förderung eines leistungs- und bildungsfreundlichen Klimas in der Schweiz leistet.