So viele Stellen wie im ersten Quartal 2011 wurden in der Schweiz seit Jahren nicht mehr ausgeschrieben. Nach Überwindung der hartnäckigen Stagnation in der zweiten Hälfte 2010 erreichte das Stellenangebot nun fast wieder das Niveau der Hochkonjunktur von 2008, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.
Mit einem Quartalsplus von 15% erreichte der Adecco Swiss Job Market Index im ersten Quartal 2011 98 Punkte – den höchsten Stand seit Juni 2008. Im ersten Quartal 2011 wurden insgesamt knapp ein Drittel mehr Stellen ausgeschrieben als vor einem Jahr. Gemäss den erstmals publizierten Berufsindices sei die Personalnachfrage in einzelnen Berufsgruppen aktuell sogar bereits grösser als während der letzten Hochkonjunktur von 2008, schreibt Adecco.
Büro und Verwaltung vorne
Mit den neuen Berufsindices lässt sich die Entwicklung von Stellenangebot und Personalbedarf innerhalb von acht Berufsgruppen beurteilen. Überdurchschnittlich legten im ersten Quartal 2011 die Berufe in den Bereichen Büro und Verwaltung (+38%) sowie Gastgewerbe und persönliche Dienstleistungen (+28%) sowie Medizin und soziale Dienstleistungen (+23%) zu. Im Mittelfeld bewegten sich die Berufsgruppen Finanz und Treuhand (+15%), Verkauf und Marketing (+13%) sowie Management und Organisation (+10%), während die Zunahme in Industrie und Bau mit 7% relativ bescheiden blieb.
Einen minimalen Rückgang zeigte das Stellenaufkommen einzig in der Berufsgruppe Technik und Informatik (–1%). Der Jahresvergleich mache jedoch deutlich, dass das Stellenangebot gerade für die Berufe aus Industrie und Bau sowie aus Technik und Informatik seit März 2010 weit überdurchschnittlich gewachsen ist (+47% resp. +37%), übertroffen einzig von Büro und Verwaltung (+51%). Der starke Zuwachs in diesen drei vom Wirtschaftseinbruch besonders hart getroffenen Berufsgruppen ist laut Adecco ein bedeutendes Indiz für eine nachhaltige Erholung des Stellenmarkts.
Online-Stellenportale legten zu
Die Stellensituation in den einzelnen Grossregionen der Schweiz glich sich im letzten Quartal weiter aus. Alle Regionen legten deutlich zu und die interregionalen Differenzen verringerten sich weiter. Der wachsende Personalbedarf kommt laut Adecco allen Ausschreibungskanälen zugute. Selbst die in den letzten beiden Quartalen rückläufige Presse konnte das um Mehrfachausschreibungen bereinigte Inseratevolumen um 11% steigern (Onlinestellenportale +15%, Unternehmenswebseiten +16%). Im Jahresvergleich wuchsen die Unternehmenswebseiten damit deutlich am stärksten (+46%), während die Online-Stellenportale um 23% zulegen konnten und die Presse einen Rückgang um 5% verzeichnete.
