Schüler erhalten besseres Zeugnis bei Pisa-Test

8. Dezember 2010 News

Der Schweizerische Arbeitgeberverband nimmt mit Genugtuung Kenntnis von den Resultaten der jüngsten Pisa-Studie. Die Schweizer 15-Jährigen konnten ihr hohes Niveau in Mathematik und Naturwissenschaften halten. Ihre Lesefähigkeit ist aber noch verbesserungsfähig.

Die 15-jährigen Schülerinnen und Schüler konnten ihre Leseleistungen gegenüber der ersten Pisa-Studie des Jahres 2000 leicht von 494 auf 501 Punkte verbessern. Die Schweiz übertrifft damit den OECD-Mittelwert von 493 Punkten und rangiert unter den zwölf besten OECD-Ländern, wie die Erziehungsdirektoren-Konferenz (EDK) bei der Präsentation des vierten Pisa-Berichts darlegte. «Musterschüler» sind Korea und Finnland mit 539 respektive 536 Punkten.

Besseres Ergebnis beim Lesen als im Jahr 2000
Die Schweiz gehört zu den wenigen OECD-Ländern, die den Anteil an schwachen Leserinnen und Lesern seit 2000 verringern konnten, nämlich von 20,4% auf 16,8% der getesteten Jugendlichen. Vor allem 15-Jährige mit Migrationshintergrund konnten die Leseleistungen verbessern, sie haben ihren Abstand auf die übrigen Jugendlichen nahezu halbiert. In allen 65 teilnehmenden OECD-Ländern nimmt der Vorsprung der Mädchen gegenüber den Knaben im Lesen zu. Der Abstand entspricht in der Schweiz mit 39 Pisa-Punkten – dem Lernfortschritt eines Schuljahres– genau dem OECD-Durchschnitt.

In Mathematik, wo die Schweiz schon in früheren Studien Spitzenplätze eingenommen hatte, lagen die Schweizer nach den Koreanern und Finnen auf Platz 3 unter den OECD-Ländern. Die Schweizer Schüler konnten ihre Punktezahl gegenüber 2003 von 527 auf 534 minim verbessern. Die Nachbarländer liegen hier klar hinter der Schweiz. Bei den Naturwissenschaften erzielten die Schweizer erneut ein gutes Ergebnis, sie steigerten ihre Punktezahl 2006/2009 von 512 auf 517. Hier liegen Deutschland und Liechtenstein knapp vor der Schweiz (je 520 Punkte), Frankreich, Italien und Österreich hinter ihr.

Leistungsfähige Volksschule wichtig für Arbeitswelt
Der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV) hat ein grosses Interesse an einer leistungsfähigen Volksschule. Sie muss gut auf die weiteren Ausbildungswege vorbereiten, insbesondere auf die Berufsbildung und den Einstieg in die Arbeitswelt.

Derzeit stellt die Pisa-Studie die einzige Quelle dar, welche Daten über den Leistungsstand der 15-jährigen Schülerinnen und Schüler in der Schweiz liefert. Deshalb sind diese Resultate besonders zu beachten. Eine erste Analyse ist durchwegs positiv, die Leistungsniveaus zeigen leicht nach oben. Der Spitzenplatz in Mathematik sowie das gute Abschneiden in Naturwissenschaften sind erfreulich und für eine hochentwickelte Wirtschaft nötig.

Noch zu viele schwache Leser
Noch zu viele Jugendliche haben jedoch Probleme beim Lesen. Sie schaffen es nicht, alle relevanten Informationen in Texten zu lokalisieren. Diese Schwächen wirken sich im betrieblichen Alltag negativ aus, sie erschweren das erfolgreiche Bestehen einer beruflichen Grundbildung. Hier sind nach Meinung des SAV dringend Verbesserungen angezeigt. So sind die schwächeren Schüler zu fördern, gleichzeitig müssen die guten und besten weiterhin intensiv unterstützt werden.

Die laufenden Projekte der EDK – sie sehen nationale und überprüfbare Bildungsziele vor – sowie die damit zusammenhängenden Projekte HarmoS und Lehrplan 21 sind konsequent fortzusetzen. Damit lassen sich die Leistungen des Schweizer Schulsystems noch gezielter messen, und die Volksschule kann sich auf die Zukunft ausgerichtet weiterentwickeln.