Höherer Selbstbehalt bei freier Arztwahl

22. September 2011 News

Nach dem Ständerat entschied auch der Nationalrat, den Selbstbehalt für Versicherte von 10 auf 15% anzuheben, die sich nicht bei einem Managed-Care-Modell versichern lassen. Damit sollen all jene einen höheren Selbstbehalt hinnehmen müssen, die auch in Zukunft ihren Arzt frei wählen wollen.

Umstritten war in den eidgenössischen Räten vor allem, wie die Menschen überzeugt werden sollen, in ein solches Modell zu wechseln: Sollen sie mit positiven Anreizen – einem tieferen Selbstbehalt – in solche Versicherungsmodelle gelockt werden? Oder sollen die Menschen unter Androhung eines höheren Selbstbehalts in Managed-Care-Verträge getrieben werden?

Heute sind nur 10% aller Versicherten einem integrierten Versorgungsnetz angeschlossen. Ziel von Gesundheitsminister Didier Burkhalter ist ein Anteil von 60%.

Die Frage des Anreizmodells war derart umstritten, dass Vertreter beider Räte nach drei Verhandlungsrunden in die Einigungskonferenz mussten, um eine Lösung zu finden. Der Nationalrat stimmte deren Vorschlägen nun mit 111 zu 39 Stimmen bei 10 Enthaltungen zu. Für die Reform sprachen sich die FDP, die CVP und die SVP aus. Der Ständerat hatte die Vorlage bereits letzte Woche gebilligt. Sie ist nun bereit für die Schlussabstimmung.