Gleichstellung: Es geht auch ohne Quoten

27. Mai 2011 News

Vier Unternehmen erhielten den Prix Egalité 2011, mit dem der Einsatz für die Gleichstellung gewürdigt wird. Gleichzeitig erweitert zum Beispiel die Versicherungsgesellschaft Allianz Suisse das oberste Führungsgremium um ein Frauenduo.

Die fünfte Verleihung des Prix Egalité reiht sich ein in die diesjährigen «Frauenjubiläen»:

  • 40 Jahre Frauenstimmrecht
  • 30 Jahre Verfassungsartikel Gleichstellung
  • 15 Jahre Gleichstellungsgesetz.

Der Kaufmännische Verband (KV) Schweiz vergibt den Prix Egalité in vier Kategorien. So wurde die Citibank (Switzerland) AG als Grossunternehmen ausgezeichnet und das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement (EVD) gemeinsam mit dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) in der Kategorie öffentliche Verwaltung. Den Preis erhielten zudem die Ergon Informatik AG als mittelgrosses Unternehmen sowie das Kompetenzzentrum Jugend und Familie Schlossmatt in Bern als Nonprofit-Organisation.

Bei der Citibank (Switzerland) AG zum Beispiel seien das Thema Gleichstellung und entsprechende Massnahmen kein Papiertiger, sondern strukturell verankert, begründet die Jury ihren Entscheid. Der Preis soll Ansporn sein, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch weiter zu verbessern. Das EVD hat auf Departementsebene mit seinen Vorgaben die Grundlagen gelegt für ein klares Gender-Mainstreaming. Das BLW trägt die Vorgaben mit viel Engagement in eine Branche, in der die Frauen oft keinen leichten Stand haben.

Versicherer hat neu zwei Frauen im Verwaltungsrat
Zugleich gab die Allianz Suisse bekannt, dass sie das oberste Führungsgremium um ein Frauenduo erweitert. An der Generalversammlung der Versicherungsgesellschaft wurden Martine Brunschwig Graf und Carole Ackermann neu in den nun siebenköpfigen Verwaltungsrat gewählt. Das ist für Allianz Suisse ein bedeutender Schritt. Sie will die Frauenförderung in den kommenden Jahren vorantreiben und den Anteil von Frauen in Führungspositionen deutlich ausbauen.

Damit könne die Attraktivität als frauen- und familienfreundliches Unternehmen erhöht werden, teilt die Versicherung mit. Gerade angesichts des demographischen Wandels sei es wichtig, das Potenzial der talentierten und gut ausgebildeten Frauen zu fördern und Barrieren abzubauen. Deshalb sei es Ziel der Allianz Suisse, flexible Arbeitszeitmodelle auf allen Stufen einzuführen. Zudem sollen am neuen Standort in Wallisellen ab 2013 Kinderbetreuungsmöglichkeiten angeboten werden.

Zeichen der Zeit erkennen
Sowohl die Vielfalt der Gewinner in den verschiedenen Kategorien des Prix Egalié als auch die Wahl von zwei Frauen in den Verwaltungsrat der Allianz Suisse zeigen nach Meinung des Schweizerischen Arbeitgeberverbands, dass die Firmen die Zeichen der Zeit erkennen. Kurz: Bei der Gleichstellung tut sich etwas.