Gemäss den jüngsten Erhebungen des Bundesamts für Statistik (BFS) haben sich die unterzeichnenden Vertragspartner der wichtigsten Gesamtarbeitsverträge (GAV) für das Jahr 2011 auf eine nominale Effektivlohnerhöhung von 1,6% geeinigt. Die Mindestlöhne wurden um 0,3% angehoben.
Im Rahmen der wichtigsten GAV, also der GAV mit mindestens 1500 unterstellten Personen, wurde von den Sozialpartnern für das Jahr 2011 eine Effektivlohnerhöhung von durchschnittlich 1,6% vereinbart, meldet das Bundesamt für Statistik (BFS). Wird die erwartete Teuerung für das Jahr 2011 (+0,7%) berücksichtigt, dürfte den betroffenen Arbeitnehmenden eine gesamtarbeitsvertragliche Reallohnerhöhung von 0,9% verbleiben.
Nahezu eine halbe Million Arbeitnehmende profitieren laut BFS von den Verhandlungen über die Effektivlöhne. Im sekundären Sektor beträgt die Effektivlohnerhöhung 1,1%, im tertiären Sektor 1,9%. Im primären Sektor haben keine Lohnverhandlungen stattgefunden. Die Branchen mit den stärksten Erhöhungen sind der Detailhandel (+2,5%), die Branchen Unterhaltung, Kultur und Sport (+2,4%) und Nachrichtenübermittlung (+2,1%). Demgegenüber verzeichnen die Nahrungsmittelindustrie und die öffentliche Verwaltung (+0,7%) sowie die Herstellung von medizinischen Geräten, Präzisionsinstrumenten und Uhren (+0,3%) die schwächsten Erhöhungen.
2011 gliederte sich die gesamthafte Erhöhung der GAV-Löhne von 1,6% in 0,9% generelle und 0,7% individuelle Erhöhungen, informiert das BFS weiter. Somit wurden 54% der Lohnsummenerhöhung für gleichmässig an die betroffenen Personen gewährte Lohnerhöhungen verwendet.
Mindestlöhne nehmen um 0,3% zu
Die in den wichtigsten GAV festgelegten Mindestlöhne wurden für das Jahr 2011 leicht angehoben (+0,3%). Die Erhöhung der Mindestlöhne fällt somit schwächer aus als im Vorjahr (2010: 0,7%), dies bereits zum zweiten Mal seit 2009, als die Erhöhung 3,2% betragen hatte. Rund 882’000 Personen profitieren von den Verhandlungen über die Mindestlöhne.