GAV-Lohnabschlüsse für 2011: Über 1 Million Arbeitnehmende profitieren

28. Juni 2011 News

Gemäss den jüngsten Erhebungen des Bundesamts für Statistik (BFS) haben sich die unterzeichnenden Vertragspartner der wichtigsten Gesamtarbeitsverträge (GAV) für das Jahr 2011 auf eine nominale Effektivlohnerhöhung von 1,6% geeinigt. Die Mindestlöhne wurden um 0,3% angehoben.

Im Rahmen der wichtigsten GAV, also der GAV mit mindestens 1500 unterstellten Personen, wurde von den Sozialpartnern für das Jahr 2011 eine Effektivlohnerhöhung von durchschnittlich 1,6% vereinbart, meldet das Bundesamt für Statistik (BFS). Wird die erwartete Teuerung für das Jahr 2011 (+0,7%) berücksichtigt, dürfte den betroffenen Arbeitnehmenden eine gesamtarbeitsvertragliche Reallohnerhöhung von 0,9% verbleiben.

Nahezu eine halbe Million Arbeitnehmende profitieren laut BFS von den Verhandlungen über die Effektivlöhne. Im sekundären Sektor beträgt die Effektivlohnerhöhung 1,1%, im tertiären Sektor 1,9%. Im primären Sektor haben keine Lohnverhandlungen stattgefunden. Die Branchen mit den stärksten Erhöhungen sind der Detailhandel (+2,5%), die Branchen Unterhaltung, Kultur und Sport (+2,4%) und Nachrichtenübermittlung (+2,1%). Demgegenüber verzeichnen die Nahrungsmittelindustrie und die öffentliche Verwaltung (+0,7%) sowie die Herstellung von medizinischen Geräten, Präzisionsinstrumenten und Uhren (+0,3%) die schwächsten Erhöhungen.

2011 gliederte sich die gesamthafte Erhöhung der GAV-Löhne von 1,6% in 0,9% generelle und 0,7% individuelle Erhöhungen, informiert das BFS weiter. Somit wurden 54% der Lohnsummenerhöhung für gleichmässig an die betroffenen Personen gewährte Lohnerhöhungen verwendet.

Mindestlöhne nehmen um 0,3% zu
Die in den wichtigsten GAV festgelegten Mindestlöhne wurden für das Jahr 2011 leicht angehoben (+0,3%). Die Erhöhung der Mindestlöhne fällt somit schwächer aus als im Vorjahr (2010: 0,7%), dies bereits zum zweiten Mal seit 2009, als die Erhöhung 3,2% betragen hatte. Rund 882’000 Personen profitieren von den Verhandlungen über die Mindestlöhne.