Deutliche Abkühlung der Konjunktur erwartet

21. September 2011 News

Die Konjunkturperspektiven für die Schweiz haben sich wegen der Abkühlung der Weltkonjunktur sowie dem nach wie vor hoch bewerteten Franken weiter eingetrübt. Die Expertengruppe des Bundes prognostiziert für das Jahr 2012 ein BIP-Wachstum von noch 0,9% und eine zunehmende Arbeitslosigkeit.

Das Wirtschaftswachstum in der Schweiz verlief im ersten Halbjahr 2011 trotz erster Verlangsamungstendenzen noch solide. Jedoch haben sich die Anzeichen für eine deutliche Abschwächung in der zweiten Jahreshälfte verdichtet. Die ungünstige Konstellation von weltwirtschaftlicher Abschwächung und starkem Franken – für die Prognose geht die Expertengruppe von der (technischen) Annahme unveränderter Wechselkurse bis Ende 2012 von ungefähr 1,20 Franken/Euro aus – dürfte das wirtschaftliche Wachstum in der Schweiz vorübergehend stark bremsen.

Zahlen nach unten korrigiert
Gemäss einer Mitteilung des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) ist eine eigentliche Rezession aber eher unwahrscheinlich. Vielmehr erwarten die Experten eine deutliche Konjunkturdelle in den nächsten Quartalen, gefolgt von einer allmählichen Erholung im Verlauf des kommenden Jahres.

Für das Gesamtjahr 2011 zeichnet sich wegen des guten ersten Halbjahrs noch ein BIP-Wachstum von 1,9% ab (bisherige Prognose 2,1%). Dagegen wird die Wachstumsprognose für 2012 (bisher 1,5%) deutlich nach unten auf nur noch 0,9% korrigiert. Mit ausgeprägten Schwächetendenzen ist hauptsächlich bei den Exporten sowie den Ausrüstungsinvestitionen der Unternehmen zu rechnen. Demgegenüber sollten die inlandorientierten Wirtschaftsbereiche, vor allem die Bauinvestitionen, die Konjunktur weiterhin stützen können.

Arbeitslosigkeit dürfte steigen
Am Arbeitsmarkt gibt es erste Anzeichen für ein Ende der positiven Entwicklung. Im kommenden Jahr dürfte die Arbeitslosigkeit erstmals seit 2009 wieder zunehmen. Die Expertengruppe erwartet im Jahresdurchschnitt Arbeitslosenquoten von 3,1% für 2011 und 3,4% für 2012.