Schweizer Stellenmarkt: Deutlich rückläufige Tendenz

26. Januar 2012 News

Auf dem Schweizer Stellenmarkt zeigte sich Ende 2011 erstmals seit zwei Jahren eine klar rückläufige Tendenz. Wie eine Erhebung zeigt, wurde in der Finanzbranche, im Management und in der Industrie deutlich weniger Personal gesucht.

Der Adecco Swiss Job Market Index sank im vierten Quartal 2011 um 5% auf 92,3 Punkte. Ausschlaggebend dafür dürften saisonale Einflüsse sein. Der Index liegt immerhin noch 8% über dem Stand von Ende 2010; allerdings sank er schon im dritten Quartal leicht um 2%. Der Index wird jeweils von der Universität Zürich erhoben, welche dazu die ausgeschriebenen Stellen in 90 Pressetiteln (Zeitungen und Anzeiger), 12 Onlinestellenportalen und 880 Unternehmenswebsites gezählt hat.

Ein Fünftel weniger Stellen in Finanzbranche ausgeschrieben
Der Rückgang zeigte sich besonders in der Finanzbranche, wie der Stellenvermittler Adecco berichtet. Die Zahl der ausgeschriebenen Stellen für Banker, Treuhänder und ähnliche Fachleute sank Ende 2011 verglichen mit dem Vorquartal um 21% und damit auf den tiefsten Wert der letzten Jahre.

Auch das Stellenangebot für Manager war mit einem Rückgang von 16% zum Jahresende deutlich, nachdem in den vier vorangegangenen Quartalen ein Plus resultiert hatte. Im Gastgewerbe und bei den persönlichen Dienstleistungen reduzierte sich das Job-Angebot um 15%, was saisonale Gründe haben dürfte.

Aussagekräftiger Rückgang in der Industrie
Aussagekräftig für die Konjunkturentwicklung ist der Rückgang der Stellenangebote um 11% bei den industriellen und gewerblichen Berufen. Dabei handelt es sich um den zweiten und stärksten Rückgang seit zwei Jahren. Weil die Produktion früh auf die Stimmungslage reagiert, könnte dies gemäss Adecco eine Negativwende für den Stellenmarkt ankündigen. Dafür spreche auch der relativ flächendeckende Rückgang.

Stabil blieb die Personalnachfrage bei kaufmännischen Berufen und im Verkauf. Hingegen stieg das Stellenangebot bei Technik und Informatik (4%) sowie bei Medizin und sozialen Dienstleistungen (1%).

Der Anteil der in der Presse ausgeschriebenen Stellen am Gesamtstellenmarkt ging nochmals markant zurück (-31%), was saisonal bedingt sein dürfte. Die Entwicklung bei den Onlinestellenportalen entsprach dem Gesamttrend (-5%), während der Rückgang auf den Unternehmenswebsites gering ausfiel (-1%).