Selbsttest zur Lohngleichheit mit Aufwärtstendenz

13. Juni 2012 News

Unternehmen nutzen den Selbsttest LOGIB zur Überprüfung der Lohngleichheit häufiger. Im vergangenen Jahr wurde die Software rund 4900 Mal heruntergeladen, was einer Steigerung um 30% entspricht. Zudem wurde die Anwendung vereinfacht.

Das Selbsttest-Instrument zur Überprüfung der Lohngleichheit zwischen Frau und Mann wird häufiger genutzt. Laut dem Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann (EBG) wurde 2011 LOGIB rund 4900 Mal heruntergeladen, 1200 Mal mehr als im Vorjahr.

Anwendung vereinfacht
Mit einer neuen Anleitung «Schritt für Schritt» soll die Anwendung des Selbsttests zudem vereinfacht werden: Auf anschauliche Weise werden die einzelnen Schritte vom Download der Software über die Aufbereitung der Lohndaten bis zur Interpretation der Auswertung erklärt. Eine Reihe von Antworten auf häufig gestellte Fragen ergänzt die einzelnen Anwendungsschritte.

LOGIB wurde 2004 im Auftrag des EBG entwickelt. Damit können Unternehmen mit mindestens 50 Mitarbeitenden ihre Lohnpraxis auf allfällige Diskriminierungen überprüfen. Der Selbsttest wird ebenfalls zur Kontrolle der Lohngleichheit im Beschaffungswesen des Bundes sowie im vom Bund und den Dachverbänden der Arbeitgeber und Arbeitnehmenden gemeinsam gestarteten Lohngleichheitsdialog verwendet.

Objektive Faktoren
Ein Grossteil des Lohnunterschieds zwischen männlichen und weiblichen Arbeitnehmenden kann durch objektive Faktoren erklärt werden. So wählten Frauen in der Vergangenheit oft kürzere Ausbildungen, sie absolvieren weniger Weiterbildungen, kommen wegen Familienpausen auf weniger Erfahrungsjahre und arbeiten häufig Teilzeit. Das führt dazu, dass Frauen in qualifizierten Positionen nach wie vor stark untervertreten sind.

Dennoch verbleibt unter dem Strich ein Lohnunterschied zwischen Mann und Frau von bis zu 8 %, der statistisch nicht direkt erklärbar ist und deshalb als diskriminierend gilt.